Interview mit Oberbürgermeister Dr. Stefan Belz
30.06.2021 - Am vergangenen Sonntag besuchte unsere Oberbürgermeister Dr. Stefan Belz die Tennisanlage des TABB im Zimmerschlag um sich vor Ort das Verbandsspiel der Herren 1 anzuschauen. In einem Interview konnten wir uns mit Herrn Dr. Belz nicht nur über die Leistungsfähigkeit der Herrenmannschaft, sondern auch über die Bedeutung von Sportvereinen für das Thema Nachhaltigkeit und den Zusammenhalt in der Gesellschaft austauschen.
TABB:
Herzlichen Dank Herr Dr. Belz, dass Sie uns zu einem Gespräch zur Verfügung stehen. Sie haben am Sonntag die Tennisabteilung des SV Böblingen besucht um sich das Verbandspiel der Herren 1 in der Württembergliga anzusehen. Wie hat Ihnen die sportliche Leistung des Teams gefallen?
Dr. Stefan Belz:
Sehr gut. Zum Sieg 7:2 gegen Markwasen gratuliere ich herzlich. Hier haben die Spieler hochklassiges Tennis gespielt und beeindruckten durch impulsive Aufschläge und spannende Ballwechsel. Die Spiele zeigten mir auch, dass die SVB TABB ein leistungsstarkes Team über die Jahre aufgebaut und zusammengestellt hat.
TABB:
Württembergliga klingt nun nicht nach Bundesliga. Dennoch spielen in dieser Klasse nur Spieler aus der Deutschen Rangliste oder teilweise Spieler die früher in der Weltrangliste standen. Das Team der TABB ist überwiegend mit Spielern bestückt, die schon als Kinder in Böblingen gespielt haben. Was sagt das Ihrer Meinung nach über die Jugendarbeit der TABB aus?
Dr. Stefan Belz:
Der TABB gelingt es, Kinder und Jugendliche zu binden und sie sowohl für den Tennis-Sport, als auch für die Gemeinschaft zu begeistern. Da gehört viel Herzblut in der Vereins- und Jugendarbeit dazu, die Talente aus den eigenen Reihen zu fördern. Eindeutig, die Verantwortlichen machen hier sehr viel richtig – darauf dürft Ihr stolz sein.
TABB:
In der Corona Pandemie sind wir in eine Phase in der wir alle aktuell ein wenig durchatmen können. Aus unserer Sicht ist organisierter Vereinssport nicht nur wichtig für die individuelle Gesundheit sondern auch für das Gemeinschaftsgefühl. Welche Bedeutung messen Sie dem Vereinssport in der aktuellen Zeit bei?
Dr. Stefan Belz:
Der Vereinssport ist in erster Linie Gemeinschaft. Menschen setzen sich in der Regel ehrenamtlich dafür ein, um gemeinsam mit Gleichgesinnten Sport treiben zu können. Als Stadt unterstützen wir gern durch unsere Infrastruktur und Vereinsförderungen. Die Corona-Pandemie sorgt gerade allerdings dafür, dass nicht alle Vereinsmitglieder zurück ins Vereinsleben kommen. Hier sind jetzt Direktansprache und kreative Ideen gefragt, um alle zu erreichen. Die Bürgerstiftung Böblingen unterstützt mit der Initiative „Zusammenhalten – Zusammenhelfen“ pfiffige und gut Ideen, um die sozialen Folgen der Pandemie zu bewältigen. Hier wünsche ich mir, dass viele Projektideen eingereicht werden.
TABB:
Natürlich steht der Sport bei uns an erster Stelle. Wir als Abteilung sind bemüht in allen Bereichen innovativ voran zu gehen. Photovoltaik auf dem Hallendach, das Blockheizkraftwerk, ein Batteriespeicher, unser Trinkbrunnen und nun neu die Ladesäule für Elektroautos sind Teile unserer Infrastruktur. Nachhaltigkeit wird bei uns also gelebt. Für einen Tennisverein sind das teilweise ganz neue Ansätze. Wie wichtig sind diese Investitionen aus Ihre Sicht?
Dr. Stefan Belz:
Das finde ich richtig klasse, denn Ihr zeigt damit, dass Euch Nachhaltigkeit und Klimaschutz wichtig sind. Tennisplätze müssen gepflegt werden, eine Flutlichtanlage und Elektro-Parkplätze benötigen Strom: Da kommen Fragen des Ressourceneinsatzes und somit des Klimaschutzes auf. Und mit Euren Ansätzen seid Ihr genau auf dem richtigen Weg und könnt sicherlich Vorbild sein. Daher bestärke ich Euch darin, diesen Weg weiter zu gehen.
TABB:
Früher waren Tennisvereine sehr eindimensionale Sportstätten mit hohem Zaun und meist abgeschlossen. Wir haben eine offene Anlage mit Zusatzangeboten wie Slacklines, ein professionelles Trampolin, Turngerüste, ein Kleinfeld und denken aktuell über einen Beachvolleyball und Padel Court nach. Ist es aus Ihrer Sicht wichtig, dass sich Tennisplätze für weitere Sportarten öffnen?
Dr. Stefan Belz:
Die TABB lockt mit diesen Zusatzangeboten sicherlich auch Besucherinnen und Besucher an, die einfach gern Ihre Freizeit auf einer Sportanlage verbringen wollen. Und bei dieser Gelegenheit lässt sich auch gut auf Tennis aufmerksam machen. Sowas ist auf einer weitläufig angelegten Sportanlage wie dem Zimmerschlag sehr gut möglich, es braucht aber auch Menschen, die Entwicklungen frühzeitig erkennen und die eigenen Potentiale ausschöpfen. Die TABB hat hier seit vielen Jahren findige zupackende Köpfe, die ihre Ideen auch umzusetzen wissen.
TABB:
Sie selbst sind ja sehr sportlich. In den sozialen Netzwerken sehen wir Sie häufig auf dem Rad oder beim Joggen. Haben Sie es auch schonmal mit Tennis versucht?
Dr. Stefan Belz:
In meiner Jugend habe ich selbst gelegentlich ein paar Bälle geschlagen. Mir gefällt an dem Sport die Mischung aus Geschwindigkeit, Ausdauer und Koordination. Die daraus resultierende Einzel- oder Teamleistung sorgt regelmäßig für tolle Wettkämpfe.