Willkommen im Interview Archiv

Im Interview Archiv findest Du eine Übersicht aller Interviews die wir als TABB geführt haben. Wir gewähren hier eine Blick hinter die Kulissen einiger Mitglieder sowie interessanter Menschen rund um die TABB.

Nach unten scrollen für Interview von: 

Brigitte Wolff - Jonas Memenga - Heiko Bollich - Peter Kramer - Oberbürgermeister Stefan Belz - Katharina Bopst und Laura Kübler - Barbare Lücke - Torsten Kronshage - Nic Wiedenhorn 

Interview mit Lars Ebele

29.01.2022 - Lars Eble müssen wir Mitgliedern der TABB eigentlich nicht mehr vorstellen. Vielen kennen Ihn als einen der erfolgreichsten Spieler der letzten Jahren in unserem Herren 40 Mannschaft. In 2021 wurde das Herren 40 Team nicht zuletzt dank der Erfolge von Lars Württembergischer Mannschaftsmeister. 
Zusätzlich ist Lars auch als Team-Manager unseres Herren 1 Team ehrenamtlich tätig. Im heutigen Interview gibt uns Lars seine kleine Rückschau auf die Saison mit den Herren 1 und Herren 40.


TABB: 

Lars, die Herren 1 haben 2021 eine überragende Saison gespielt. Du bist Teammanager der Mannschaft und somit u.a. für deren Zusammensetzung zuständig. Sag uns doch, welche Aufgaben Du hier als Teammanager übernimmst. 

 

Lars: 

Zu meinen Aufgaben gehört, in Zusammenarbeit mit Cheftrainer Peter Zuleck die Kaderplanung und Verfügbarkeit der Spieler sicherzustellen. Seit der Grossteil der Spieler an US Colleges studiert ist diese Aufgabe komplexer geworden. Auch coronabedingt mussten wir bei der Position des ausländischen Spitzenspielers mehrere Backup-Varianten aufstellen. Finanzierung, Mannschafts-Outfits, Abwehr der Interessen anderer Clubs an unseren jungen Spielern sowie Kommunikation zur Erhaltung einer positiven Teamatmosphäre, insbesondere in der Zeit ausserhalb der kurzen Sommersaison, sind weitere wichtige Bestandteile meiner Arbeit.

 

TABB: 

Die Mannschaft der Herren 1 besteht aus Spielern, die aus der eigenen TABB Jugend kommen und aus Spielern, die von extern zum Team stoßen. Wie entscheidest Du hier, wie Du das Team zusammenstellst und wo findest Du die passenden externen Spieler?

 

Lars: 

Die TABB-Strategie und somit wichtigster Baustein der Mannschaft sind die Eigengewächse. Dass mehr als die Hälfte des Teams aus Spielern besteht, die aus der eigenen Jugend kommen, ist nach meiner Einschätzung eine einmalige Situation. Für die Stimmung und den Teamgeist ist es von enormer Bedeutung, dass die Eigengewächse, hinzukommende deutsche als auch die ausländischen Spieler charakterlich zusammenpassen. Auch wenn die aus dem eigenen Nachwuchs stammenden Spieler eine Klasse wie Württembergliga alleine nicht erfolgreich bestreiten können und Verstärkung nötig ist, so ist uns doch Konstanz sehr wichtig. Franjo Raspudic hat 2021 seine 5. Saison bei uns absolviert und ist somit integrierter Bestandteil der Mannschaft und auch ein Zugpferd für die Jüngeren. Eduardo Lavagno, der dieses Jahr wieder zum Einsatz kam, hat auch schon 2015 für die TABB gespielt. Es bestehen also langjährige Bindungen. Wichtig ist, Kontakte immer zu pflegen und so ein Potential an Spielern zu haben, die man kennt. Auch das Trainerteam spielt hierbei eine grosse Rolle. 

 

TABB:

Franjo ist nun schon mehrere Jahre Spieler der Herren 1. Er kommt ja extra für die Spiele nach Böblingen. Erzähl doch ein wenig wie es abläuft, wenn ein Spieler aus dem Ausland das Team verstärkt. Wo kommt er in der Zeit unter, wie kümmerst Du Dich um solche Spieler? 

 

Lars:

Es ist wichtig, während des gesamten Jahres Kontakt zu halten, sich dafür zu interessieren, ob ein Spieler fit ist oder Verletzungssorgen hat, sich ggf. mit ihm darüber auszutauschen. Spieltermine der Sommersaison müssen langfristig abgestimmt werden, da viele ausländische Spieler auch in anderen Ligen in unseren Nachbarländern aktiv sind. Die Anreise (Flug/Auto) ist abzustimmen, ggf. Transfer vom/zum Flughafen etc. Die Unterkunft an einem Spielwochenende ist immer privat. Franjo hat in den letzten Jahren oft bei uns zuhause gewohnt, manchmal auch bei anderen Mannschaftskameraden. 

 

TABB:

Wie ist das mit dem Budget für die Mannschaft, in einer solchen Spielklasse ist das ja sicherlich nicht günstig. Welche Vorteile bringt eine solch starke Mannschaft einem Verein wie der TABB?

 

Lars:

Ich kann mit Stolz sagen, dass wir unter allen Oberliga- und Württembergliga-Teams einen der kleinsten Etats haben. Unsere Eigengewächse haben bei der TABB eine hervorragende Tennisausbildung erhalten, wurden jahrelang mit freiem oder stark bezuschusstem Training gefördert. Diese Wurzeln prägen die jungen Spieler bis heute. Ihnen ist das Soziale und der Teamgeist wichtiger als Geld. Dennoch brauchen wir natürlich Jahr für Jahr ein Budget, das wir glücklicherweise immer in Abstimmung mit dem Vorstand sicherstellen können. Eine herausragende Herren-Mannschaft, die in diesem Jahr die Württembergische Meisterschaft gewinnen konnte, hat eine grosse Strahlkraft in der gesamten Region. Sie lockt damit junge Talente an, da sie bei uns gute Perspektiven sehen. Die TABB kann stolz auf unsere Herren 1 sein und ganz besonders auf die College-Boys.  

 

TABB: 

Du stehst seit langem der Herren 1 Mannschaft sehr nahe. Wie organisiert sich das Team intern? Wie wichtig ist hier die Hierarchie im Team oder spielt dies im Tennis weit weniger eine Rolle als z.B. im Fußball?

 

Lars: 

Der Teamkapitän spielt eine grosse Rolle bzgl. Motivation und Zusammenhalt. Er sorgt dafür, dass das Team an sich glaubt. Vor und nach den Matches bilden die Spieler einen Kreis so wie sie es aus USA kennen. Sie feuern sich über die Plätze hinweg an und unterstützen sich gegenseitig durch Coaching und geben sich so Energie. Ausserhalb der Sommersaison sind Kontakte über soziale Medien extrem wichtig, um den Zusammenhalt nicht zu verlieren, da sich die meisten Spieler nur über Weihnachten und im Sommer persönlich treffen können. In dieser Zeit ist auch gemeinsames Training mit Peter Zuleck von grosser Bedeutung.  

 

TABB: 

Über die Jahre hast Du auf und neben dem Platz viel mit den Herren 1 erlebt. Lass unsere Leser*innen doch an der verrücktesten Geschichte rund um das Herren 1 Team der letzten Jahre teilhaben. 

 

Lars: 

Bei der Abschlussfeier der Saison 2019, in der die Mannschaft den dritten Platz belegte, wurde für jeden Spieler von einem der Teamkameraden eine Rede gehalten und ein Lied angestimmt. Dieses Fest war Ausdruck des besonderen Teamgeists in der Mannschaft und blieb allen lange in toller Erinnerung. 

2017 wurde kurz vor dem Oberliga-Abstieg am Tag vor dem Spiel ein ausländischer Spieler organisiert. Dieser kam in der Nacht um 3 Uhr mit dem Privatauto an und rettete die Mannschaft am nächsten Tag vor dem Abstieg. In der folgenden Saison 2018 gelang der Aufstieg in die Württembergliga. 


TABB: 

Du selbst spielst ja schon viele Jahre aktiv bei den Herren 40-1. Im Sommer 2021 habt Ihr den Württembergischen Meistertitel errungen verbunden mit dem Aufstieg in die Südwest-Liga. Was kannst Du uns zu dieser Saison der Herren 40-1 sagen?

 

Lars: 

Insgesamt war es eine irgendwie seltsame Saison, vermutlich aufgrund der Corona Situation. Es gab Gegner, die nur zu Viert oder Fünft antraten. Auch unsere Mannschaft hat aufgrund der Corona-Umstände 2 – 3 Spieler zumindest vorübergehend verloren. Zum Glück hatten wir auch zwei gerade 40 gewordene Neuzugänge mit Heiko Bollich (Pos. 1) und Peter Kramer (Pos. 3), die aufgrund ihrer Spielstärke unsere Aufstiegsgaranten wurden. Sie haben jeweils alle ihre gespielten Einzel und Doppel gewonnen. Am ersten Spieltag in Ruit ging schon trotz Bestbesetzung fast alles schief: Durch Verletzungs- und dreimaliges Matchtiebreak-Pech konnte sich unser Team gerade noch mit 3:3 in die Doppel retten, von denen dann zwei deutlich gewonnen wurden, so dass die Partie denkbar knapp mit 5:4 an uns ging. Der Rest der Saison erbrachte dann mit einer Ausnahme klare Siege.     

 

TABB: 

In 2022 geht es für Dich nun eine Klasse höher weiter. Was nimmst Du Dir für die nächste Saison vor? Was sind die Ziele der Herren 40-1 im Sommer 2022?

 

Lars: 

Wir haben ja als Herren 30 und Herren 40 schon mehrere Jahre in der Regionalliga gespielt und kennen dieses Umfeld. Die Freude war sehr groß, wieder zurückzukehren. Von besonderer Bedeutung in unserem Alter ist die Fitness, auf das Gewicht zu achten, Training und Ausgleich wie Dehnen richtig zu dosieren. Unser Mannschaftsziel ist es, im kommenden Jahr im Mittelfeld mitzuspielen. Ganz nach oben ist sehr schwer, da auch bei 40ern in höheren Spielklassen Geld für ausländische Spitzenspieler ausgegeben wird, so dass diese Teams dann zu stark sind. Hauptsache wir haben zum Saisonstart wieder alle Spieler gesund und fit an Bord und können auf einen möglichst grossen Kader zugreifen.

 

 

Interview mit Brigitte Wolff

21.11.2021 - Je größer ein Verein ist, desto mehr organisatorische Aufgaben stehen an. Brigitte Wolff ist bei uns im Club für die Planung und Umsetzung vieler Prozesse im Club-Büro zuständig. Neben dem Job an der Tastatur und am Telefon ist Brigitte auch auf den Court stets aktiv. Im heutigen Interview gibt uns Brigitte einen Einblick in Ihre Aufgaben bei der TABB und Ihre Tätigkeit als Fitness-Trainerin. 


TABB: 

Hallo Brigitte, herzlichen Dank, dass Du an unserem Interview teilnimmst. Über 25 Jahre bist Du bereits Mitglied bei der TABB. Du spielst nicht nur für die Damen 50 aktiv in der Mannschaft sondern bist auch im Büro für die Mitgliederbetreuung zuständig. Was fasziniert Dich besonders an unserer Tennisabteilung?

 

Brigitte: 

Es ist die Atmosphäre, wenn man die Anlage betritt. Wir haben eine der schönsten Anlagen und nette Leute, die zusammen Spaß am Tennisspielen haben. Man lernt immer wieder neue Menschen kennen. Es ist einfach schön zu sehen, egal in welchem Alter, wieviel Spaß man beim Tennis haben kann. Und natürlich unsere wunderschöne Anlage, die von allen bewundert und gelobt wird.

 

TABB: 

Schilder uns doch ein wenig welche Aufgabe Du im Office der TABB genau übernimmst? Um was kümmerst Du Dich hier und wie unterstützt Du damit die Mitglieder?

 

Brigitte: 

Im Büro übernehme ich diverse Aufgabenbereiche rund um die Betreuung der Mitglieder. Dazu zählen: 

-Mitgliederverwaltung, Ein- und Austritte in unseren verschiedenen Systemen einpflegen wie Platzbuchungssysteme und in unserem neuen Club Desk-Mitgliedersystem, das wir seit 2020 haben

-Zusammenarbeit mit der SVB – Mitgliederdaten in deren System überprüfen und aktuell halten

-Neue Mannschaftsspieler in Nuliga anlegen, Spieler IDs, Spiellizenz-Anträge und -wechsel beantragen

-Organisation Verbandsspiele (Vorbereitung Mannschaftsordner, Platzbelegung, Aushänge, usw.)

-Unterstützung Trainer, Mitglieder bei Platzbuchung

-Unterstützung unseres Geschäftsführers bei Rechnungserstellung für Halle, Sonderrechnungen für Sponsoren, usw.

-Leistungsförderungen ausstellen und an den SVB weiterleiten für die Leistungsträger, die im Sportstudio trainieren 

-Sonstige verschiedenste Anliegen und Wünsche der Mitglieder und Trainer

-Unterstützung bei Events (Turniere, Camps, etc.)

Oder verkürzt gesagt alle administrativen und organisatorischen Aufgaben, die bei der TABB und in Zusammenarbeit mit der SVB anfallen. 

 

TABB: 

Du hast 2017 die Ausbildung zur C-Trainerin Fitness + Gesundheit sowie 2020 die Ausbildung zum 4XF Functional Training Instructor gemacht und bist neben Deinem Job in der TABB noch als Trainerin im Paladion tätig. Wie wichtig ist Dir Deine Aufgabe dort? 

 

Brigitte: 

Ich gebe momentan durch Corona bedingt nur meinen FT Kurs im Paladion, springe aber auch für meine Trainerkolleginnen bei anderen Kursen ein, wenn jemand ausfällt. Vor Corona habe ich in Böblingen für die Mitarbeiter*innen der Fa. Moog und  der Stadt Böblingen Faszientraining gegeben, ebenso beim Landratsamt Rückentraining. Das ist zur Zeit leider nicht möglich. Wir hoffen alle, dass das irgendwann wieder möglich sein wird. 

Die Arbeit dort macht mir sehr viel Spaß, es ist für mich auch mein Ausgleich zum Tennissport.

Weiterhin bin auch 1 mal/Woche im Sportstudio an der Theke, zur Zeit auch vertretungsweise 3 mal mittags, was mir auch großen Spaß macht. Dort habe ich nette Kollegen*innen und Kunden*innen. Es ist sehr abwechslungsreich, da die Theke der erste Anlaufpunkt für alle Anfragen ist, die dann entsprechend bearbeitet oder weitergeleitet werden. Ich bin sozusagen das Bindeglied zwischen SVB und Tennisabteilung, habe mir in den vielen Jahren durch viele Kontakte ein Netzwerk von Ansprechpartnern aufgebaut und kann so auch den kleinen Dienstweg nutzen, was sehr oft sehr hilfreich ist.

 

TABB: 

Was reizt Dich besonders an der Tätigkeit als Fitnesstrainerin? Welches Feedback bekommst Du von Kursteilnehmer*innen zu Deinem Kursangebot?

 

Brigitte: 

In erster Linie ist für mich persönlich Fitness sehr wichtig, auch als aktive Mannschaftsspielerin. Dann freue ich mich natürlich meine Teilnehmer*innen immer wieder mit neuen Fitnessübungen zu überraschen, damit sie weiterhin motiviert bleiben und an ihrer Fitness arbeiten, sich physisch als auch psychisch wohlfühlen und bilde mich dafür regelmäßig weiter. 

Die Rückmeldungen sind durchweg positiv, sie lieben die Abwechslung und sind auch sehr interessiert, wenn ich während den Übungen erkläre, welchen Muskel sie gerade trainieren oder weshalb. Die Informationen finden sie sehr hilfreich, auch zu verstehen, warum und wie man die Übungen ausführen sollte.

Ich gebe auch immer verschiedene Levels vor, damit jeder Teilnehmer entsprechend seinen Möglichkeiten trainieren kann.

 

TABB: 

Fitness wird häufig mit Jugendlichkeit in Verbindung gebracht. Die Generation Ü50 ist jedoch heute sportlich so aktiv wie nie? Welche Bedeutung hat Fitness aus Deiner Sicht gerade für Menschen über 50?

 

Brigitte: 

Fitness bezeichnet allgemein die Lebenstauglichkeit des Menschen sowie dessen aktuelle Eignung für beabsichtigte Handlungen.

Ich sehe immer wieder im Studio deutlich, wer schon jahrelang regelmäßig trainiert. Diese Menschen sind auch im hohen Alter körperlich und geistig noch sehr fit und pflegen ihre sozialen Kontakte. Das ist für viele auch ein wichtiger Grund, ins Studio zu kommen. Sport ist für die Ü 50 Generation wichtig, weil sie merken, dass der Körper an der einen oder anderen Stelle mit ihnen „spricht“. Viele klagen über Rückenschmerzen durch das viele Sitzen, Kopfschmerzen, Verspannungen in der Nackengegend usw. Schlimmstenfalls haben sie bereits größere, körperliche Defizite und ihnen wird dann bewusst, dass, wenn sie zielgerichtet trainieren, die Beschwerden sich bessern, bestenfalls sogar verschwinden. Sie machen aber auch die Erfahrung, dass die Beschwerden zurückkehren, wenn sich der Schlendrian wieder einschleicht.

 

TABB: 

Zu Zeiten von Borg und Conners war Tennis nun nicht gerade ein besonders athletischer Sport. Heute sieht das ganz anders aus. Wie wichtig schätzt Du heute die Bedeutung von körperlicher Fitness für den Tennissport ein?

 

Brigitte: 

Der Tennissport hat sich in den letzten Jahren sehr verändert, was auch auf die Technik zurückzuführen ist. Das Spiel ist schneller, härter, athlethischer geworden.

Früher hat man z. Bsp. mit 100km/h aufgeschlagen, heute hat sich die Aufschlagsgeschwindigkeit mehr als verdoppelt. Die Spieler*innen im Profibereich trainieren Ausdauer, Kraft, Beweglichkeit, Schnelligkeit, Koordination, um den Körper bestens auf ein Match vorzubereiten. Alles ist viel schneller, da muss auch die Koordination trainiert werden, damit die Bewegungsabläufe ökonomischer ablaufen und in Bruchteilen von Sekunden automatisiert abgerufen werden können. Und die Regeneration darf nicht außer Acht gelassen werden, der Körper muss sich auch erholen können. Es kommt auch immer auf das Ziel an, das sich Spieler*innen setzen. Folglich muss das Training zielgerichtet angepasst werden. Auf einen Trainingsreiz antwortet der Körper mit einer Anpassung der Leistungsfähigkeit (Adaption). Training ist das Bemühen, durch gezielte Maßnahmen auf den Organismus einzuwirken. Wobei wir da zwischen Leistungssport, Freizeitsport und Gesundheitssport unterscheiden.

 

TABB: 

Wie siehst Du das Thema Fitness im Bereich Kinder und Jugendliche? Häufig ist zu lesen, dass Kinder heute weit weniger sportlich wären als vor 20 oder 30 Jahren. Siehst Du das ähnlich?

 

Brigitte: 

Das ist eine sehr wichtige Frage. Ich war vor kurzem echt erschrocken, zu sehen, dass manche Kinder nicht in der Lage sind, einen Ball zu fangen oder zu werfen! Ich meine Kinder sind nicht weniger sportlich als früher, man muss sie nur von klein auf für Bewegung spielerisch begeistern. Durch Bewegung lernen sie grundlegende Dinge, die sich in späteren Jahren nicht so einfach „nachlernen“ lassen und entwickeln ihre eigenen Bewegungsmuster. 

Ich kann nur jedem raten: Geht mit den Kindern raus in den Wald, auf den Spielplatz usw. Rennen, laufen, hüpfen, hängen, schaukeln, balancieren, Bälle werfen und fangen, basteln, es gibt so unendlich viele Möglichkeiten, sie zu begeistern, Ihre Phantasie „anzuschubsen“ und auch zusammen Spaß zu haben. 

Die wertvollste Zeit mit den Kindern sollte man nutzen und genießen, denn sie geht schnell vorbei und die Kinder werden sich später immer wieder gerne an diese Momente erinnern.

 

TABB: 

Wenn Du einen Wunsch frei hättest, was würdest Du bei der TABB auf jeden Fall verbessern wollen? 

 

Brigitte: 

An dieser Stelle danke ich dem gesamten Vorstand ganz herzlich für das mir entgegengebrachte jahrelange Vertrauen, das ich sehr schätze. Bei Jan Eble möchte ich mich hier als Mitarbeiterin bedanken, wir sind ein sehr gut eingespieltes Team in den Jahren geworden. Ebenso mein Dank an ihn als TABB-Mitglied, für die unendliche, nicht enden wollende Energie, die er täglich aufbringt, um die TABB ständig neu zu erfinden! Viele wissen gar nicht, was er Tag für Tag mit vollem Engagement und mit sehr viel Herzblut leistet, auch nach Feierabend, falls er dieses Wort überhaupt kennt. Das ist wirklich bemerkenswert und unglaublich. Mein Wunsch: Ich hoffe, dass ich in Zusammenarbeit mit den Trainern und dem Geschäftsführer Jan Eble die TABB weiterhin tatkräftig unterstützen kann.

Ansonsten steht die Tennisabteilung super da, aber Jan hat bestimmt schon das nächste Projekt im Kopf, um die TABB noch weiter voran zu treiben, getreu dem Motto: Stillstand ist Rückschritt und Rückschritt gibt es bei der TABB nicht! 

 

TABB: 

Bring unsere Leser*innen doch ein wenig zum Lachen oder Staunen. Gibt es eine Geschichte, welche Dir auf der Tennisanlage bis heute in Erinnerung geblieben ist? Vielleicht etwas besonders Lustiges oder auch etwas, das Dich mit Erstaunen zurückgelassen hat. Irgendwas, das in den letzten 25 Jahren besonders war? Ich finde diese Frage würde das Interview gut abschließen.

 

Brigitte: 

Besonders war für mich der Moment als sich Eltern und Betreuer der Teilnehmer unseres langjährigen Jugend-Turniers - wo ich auch im Orgateam war - für die tolle Atmosphäre und Organisation bedankt haben. Es waren anstrengende, aber auch lohnende Tage, in denen auch sehr viele Eltern über Jahre mitgeholfen haben. Ohne die ehrenamtlichen Helfer wäre das nicht zu stemmen gewesen. Dafür möchte ich mich auch noch einmal bei allen Helferinnen/Helfern ganz besonders bedanken.

Desweiteren denke oft an die Zeit zurück, als meine beiden Mädels aktiv in den verschiedenen Mannschaften mitgespielt haben, erst Mädchen, dann Juniorinnen, dann Damen. 

Sie haben sich immer für die Mannschaft eingesetzt, auch wenn es manchmal mit der Schule sehr stressig war. Dennoch sie waren immer mit vollem Herzen dabei. 

Auch wir Mütter haben uns untereinander gut verstanden und unsere Mädels unterstützt mit Fahrdienst, Backen und was es halt sonst so brauchte. 

Leider rückt Tennis bei vielen durch Faktoren wie Studium u.ä. irgendwann etwas in den Hintergrund, aber ab und zu schwingt man den Schläger noch und hat Spaß dabei. Vielleicht kommt aber in späteren Jahren die Tennisleidenschaft zurück, wer weiss? Heute ist es leider so, dass sich Eltern zu wenig bis keine Zeit nehmen, aus vielerlei Gründen. Dies ist sehr schade, denn wie schon vorhin bemerkt, die Zeit mit unseren Kindern gemeinsam zu nutzen, ist eines unserer kostbarsten Güter und durch nichts zu ersetzen oder gar nachzuholen.

Ich wünsche mir, dass die Eltern die Zeit mit den Kindern zusammen aktiv wertvoll nutzen, sodass sie irgendwann auch sagen können:

Ja, die Zeit in der TABB war gut, mit vielen, schönen und wertvollen Momenten des Miteinanders, die ihnen dann stets ein Lächeln ins Gesicht zaubern.

 

Interview mit Jonas Memenga

28.10.2021 - Wingfield ist die Analysetechnik der Zukunft im Tennissport. Im vergangenen Monat hat das TABB Trainerteam Wingfield angeschafft und auf Court 1 installiert. Genutzt wird das System im Training. Jedes Mitglied kann sich aber auch selbst im System einbuchen und die Vorzüge außerhalb einer Trainerstunde nutzen. Jonas Memenga ist Sales Manager bei der Firma Wingfield und selbst passionierter Tennisspieler. In einem exklusiven Interview vermittelt Jonas uns interessante Einblicke in die Idee hinter Wingfield und die Zukunft des Systems. 


Frage: 
Wie würdest Du Wingfield und die Vorzüge des Systems für Hobbyspieler*innen beschreiben?


Jonas: 
Die meisten Hobbyspieler haben sich noch nie selbst spielen sehen. Mit Wingfield können auch Hobbyspieler sich die besten Ballwechsel nach einem Match anschauen oder die eigene Technik und Beinarbeit sehen. Statistiken wie z.B. die Quote des ersten Aufschlages zeigen warum man ein Match gewonnen hat.
Über LK-Matches und Vereins- und Weltranglisten bezüglich verschiedener Übungen ergeben sich komplett neue Wettbewerbsmöglichkeiten.
Geht am besten auf den Platz und macht Euch selbst ein Bild.

Frage: 
Erzähl uns doch ein wenig von den Anfängen? Wie ist die Idee zu Wingfield entstanden? Was trieb Euch damals an?

Jonas: 
Da wir alle selbst leidenschaftliche Tennisspieler sind und unsere Gründer Jaan und Maik auch Profierfahrung auf der ATP Tour sammeln konnten, sind wir dem Sport sehr verbunden. Uns ist dabei aufgefallen, dass der Profisport jedem Spieler Videomaterial und Statistiken zur Verfügung stellt. Das wollen wir jedem Spieler weltweit zugänglich machen.
 
Frage: 
Wingfield ermöglicht nicht nur die Auswertung von Trainingseinheiten sondern auch das Spielen eines LK-Matches. Wie wichtig ist Euch diese Funktion und die damit einhergehende Zusammenarbeit mit dem DTB? Wollt Ihr diese Zusammenarbeit in Zukunft ausbauen?

Jonas: 
Es war uns vor allem wichtig, Spieler anzusprechen, die wenig Zeit neben Beruf und Familie haben. Für Turniere muss man in der Regel ein ganzes Wochenende aufbringen, um LK-Punkte zu sammeln. Das ist mit den Wingfield LK Matches nun ganz individuell machbar. Man kann sich beispielsweise Mittwoch abends nach der Arbeit auf dem clubeigenen Wingfield Court verabreden und ein Match spielen, anstatt weite Strecken für ein Turnier zu fahren. Wir arbeiten dabei sehr eng mit dem DTB zusammen und sind in ständigem Austausch. Wir bieten seit diesem Sommer auch clubeigene Ligen an, in denen fünf bis sechs Spieler in einem Round-Robin Format untereinander LK Punkte sammeln können.

Frage: 
Vor einigen Jahren führte Babolat den "Play" Schläger ein. Damit war es möglich nach dem Match seine Schlagdaten in der App nachzuverfolgen. Ist Wingfield im Grunde eine Weiterentwickung des Gedankens, den Babolat damals hatte?

Jonas: 
Bei einer Sensortechnologie fehlt vor allem das Videomaterial, um die gesamte Situation beurteilen zu können. Durch unsere Hardware auf dem Platz haben wir geringe Hürden, weil man keinen bestimmten Schläger sondern nur ein Smartphone benötigt.

Frage: 
Technologie hält stetig weiter Einzug in den Sport. Auch im Tennis gibt es z.B. kaum mehr Spieler*innen, die ohne Smartwatch antreten. Welche Bedeutung hat die Smartwatch Technologie für Wingfield? Wäre das nicht eine großartige Schnittstelle? Wenn die Uhr z.B. die Info von Wingfield bekommt, ob der Ball Out oder In war? Gibt es in diese Richtungen Überlegungen bei Euch?

Jonas: 
Es wäre sicherlich interessant, Daten von Wingfield und Deiner Smartwatch zu bekommen. Jedoch müsste man davon ausgehen, dass jeder Spieler eine Smartwatch trägt, was nicht realistisch ist. Unser Ziel ist es, die Benutzung und die User Experience so einfach zu gestalten wie möglich. Um auf einem unserer Courts zu spielen, braucht man lediglich die App um sich auf dem Platz einzuloggen. Anschließend bekommt man alle Daten bequem aufs Handy.


Frage: 
Wie schätzt Du die Zukunft für Wingfield ein? Werden wir ein solches System in 10 Jahren auf jeder Tennisanlage sehen?

Jonas: 
Das wäre natürlich schön und ist unsere Vision. Wie man in den letzten Jahren mitverfolgen kann, wird die Welt immer digitaler. Die Sportwelt ist da nicht anders und zieht nach und nach mit. Nehme man beispielsweise den VAR im Fußball oder das Hawkeye im Tennis. Wingfield treibt diesen Trend für den Clubsport sowie Nachwuchssport voran. Die nächsten Schritte werden vor allem Richtung Community gehen. So könnte man in der Zukunft z.B. einen passenden Spielpartner über unsere App vorgeschlagen bekommen.


Frage: 
Du spielst selbst auch Tennis. Wie stellst Du Dir die perfekte Tennisanlage der Zukunft vor?

Jonas: 
Ich denke eine Tennisanlage der Zukunft sollte mehr als nur Tennis sein. Es könnten z.B. neue Angebote wie Padel, ein Wingfieldplatz, ein Kinderspielplatz oder entsprechende Gastronomie sein. Vor allem neue Mitglieder bzw. Interessenten sollten über Formate wie Spielertreffs oder Freizeitangebote richtig im Verein ankommen, sonst werden sie nicht langfristig dabei bleiben.

Frage: 
Du hast sicher schon viele Stunden Wingfield Video Material gesehen. Gib uns doch mal einen Einblick, welche besonders lustigsten Moment den Du auf Wingfield auswerten durftest?

Jonas: 
Wir dürfen natürlich nur aus Testzwecken auf Videomaterial zugreifen.
Ich habe tatsächlich einen meiner lustigsten Momente auf Video und mein Spielpartner schickt ihn mir heute noch regelmäßig. Nach einem sehr schlechten Lob von mir habe ich schon mental abgeschaltet und er hat mir den Ball ins Gesicht geschmettert.
Der Ball ist vorher aufgekommen, daher war es nicht ganz so schmerzhaft und wir hatten ordentlich was zu lachen.

 

Interview mit Heiko Bollich

18.08.2021 - Für Tennisfans ist Heiko Bollich sicherlich eine ganz besondere Person. Er ist nicht nur Vater von drei tollen Mädchen sondern auch ein sehr beliebter Trainer bei der TABB. An Tenniskompetenz fehlt es Heiko sicherlich nicht. Er verfügt nicht nur über den DTB A-Trainerschein sondern war auch als Spieler in der Weltrangliste und mit bekannten Namen wie Mischa Zverev, Mikhail Youzhny oder Olivier Rochus auf dem Platz. Da geht der diesjährige Gewinn der Württembergischen Mannschaftsmeisterschaft mit den Herren 40 schon fast ein wenig unter. 
In einem ausführlichen Interview gibt uns Heiko Einblicke in seine Zeit als ATP Spieler, seine Sicht auf die moderne Entwicklung des Tennistrainings und wie er Familie, Trainerjob und Aufgaben als Sportlehrer unter einen Hut bekommt. 


Frage: 
Hallo Heiko, freut uns sehr, dass Du uns heute zu einem Interview zur Verfügung stehst. In den Sommerferien hast Du ein Jugendcamp mit mehr als 90 Kids geleitet. Waren Trainer*innen und Kids aus Deiner Sicht "happy" mit dem Camp?

Heiko:
Das Sommercamp in der 1.Ferienwoche ist sehr beliebt und mit mehr als 90 Teilnehmern auch für uns erfahrene Trainer eine Herausforderung. Uns war klar, dass in dieser Größenordnung alles bis ins kleinste Detail geplant und organisiert sein muss, daher hat sich das Trainerteam mehrmals vor dem Camp zusammengesetzt und alles besprochen. Hinzu kamen für mich noch unzählige Stunden an Vorbereitungszeit am Laptop zu Hause. Im Nachhinein hat sich aber die Vorbereitung wieder gelohnt. Es gab sehr viele positive Rückmeldungen der Eltern und ich hatte das Gefühl, dass alle Kinder Spaß hatten und gerne wiederkommen. Auch für uns Trainer lief alles glatt, da wir mit Brigitte Wolff eine super organisierte Athletiktrainerin an der Seite hatten. Auch unsere Co-Trainer haben uns toll unterstützt. Ein großes Danke an alle Helfer! 

Frage: 
Bei der TABB trainierst Du von den leistungsstarken Jugendlichen bis hin zu den Hobbyspielern*innen im Seniorenbereich alle Leistungsklassen. Wie unterscheidet sich das Training dieser Gruppen?

Heiko: 
Bei den leistungsstarken Spielern hilft mir meine Ausbildung als A-Trainer, da das Training mit diesen Spielern auch mit der Turnierplanung abgestimmt sein muss. Hierbei gibt es eine Vorbereitungsphase mit viel konditionellen Elementen und Ausdauer. Geht es dann Richtung Wettkampf, werden mehr taktische Dinge trainiert. Zwischen den Turnieren wird dann viel Komplextraining gemacht, um Technik und Fitness unter einen Hut zu bekommen. Im Hobbybereich ist es vor allem wichtig, dass der Spaß an der ganzen Sache nicht zu kurz kommt. Besonders wichtig ist mir dabei, dass die Spieler eine saubere Technik erlernen mit der sie bis ins hohe Alter Tennis spielen können ohne irgendwann, aufgrund falscher Technik, Verletzungen zu erleiden. Erstes Ziel ist es, einen Hobbyspieler so zu verbessern, dass es möglich ist ohne Trainer, also mit anderen Tennis spielen zu können. Danach wird dann mehr auf die individuellen Stärken und Schwächen eingegangen. 

Frage: 
Sag uns ehrlich, was macht Dir mehr Freude, Jugendliche oder Erwachsene zu trainieren? 

Heiko: 
Die Frage lässt sich leicht beantworten, da ich das schon oft gefragt worden bin. Mir macht beides Spaß, da es einfach die Abwechslung ist, die das Ganze interessant macht. Zudem kann man jeden Spieler jeder Spielklasse auf irgendeine Art verbessern und es macht mir Spaß zu sehen, wenn ein Spieler besser geht als er gekommen ist. 

Frage: 
Du hast nicht nur den DTB A-Trainerschein sondern Dich auch in weiteren Kursen immer fortgebildet. Wie wichtig ist es am Puls der Zeit zu bleiben? Hat sich das Tennistraining in den letzten Jahrzehnten verändert? 

Heiko: 
Richtig, ich habe den A-Trainerschein und noch zusätzlich den Athletiktrainerschein gemacht. Das Tennisspiel ist in den letzten Jahren immer athletischer geworden. Für unsere ambitionierten Spieler ist die Physis eine Grundlage, um erfolgreich zu sein. Ich hätte noch gerne einen Mentaltrainerschein gemacht, welcher aber durch Corona leider nicht zustande kam. Dieser wäre sicher allen Altersgruppen zu Gute gekommen. Auch im technischen Bereich gibt es immer wieder Veränderungen und neue Ansätze, daher finde ich es gut, dass wir als Trainerteam alle 2 Jahre den Tenniskongress in Berlin besuchen, wo Leute wie Boris Becker oder andere bekannte Trainer von aktuellen Weltklassespielern referieren. Interessant sind Auswertungen verschiedenster Analysten wie und wohin die Bälle der Profis geschlagen werden und welcher Schlag der gewinnbringendste ist oder welche Schlagfolgen am häufigsten eingesetzt werden. Diese Statistiken können dann in das Training eingebaut werden. 

Frage: 
Das Training hat sich also deutlich weiterentwickelt. Spielt beim modernen Tennistraining Technologie eine größere Rolle? Videoanalysesysteme wie z.B. Wingfield finden immer mehr Einzug in den Trainingsablauf. Ist das die Zukunft? 

Heiko: 
Systeme wie Wingfield sind sehr interessant und auf jeden Fall sinnvoll. Wie oben erwähnt könnte man somit jeden Spieler analysieren und das Training danach anpassen. Die Frage ist, ob Kosten und Nutzen sich die Waage halten, da diese Systeme nicht gerade billig sind. Man müsste also im Vorfeld abklären, wie so ein System von den Mitgliedern angenommen werden würde. Aus meiner Sicht macht es auf jeden Fall Sinn und würde jedem Spieler helfen, sich zu verbessern. Alleine sich selbst einmal spielen zu sehen, öffnet vielen Spielern schon die Augen und ist ein Schritt nach vorne. Nur sind die Leute auch bereit, hierfür ein paar Euro pro Trainerstunde mit diesem System mehr zu bezahlen? Und wenn ja, wie regelmäßig wird das Gerät genutzt? 

Frage: 
Nach dem Blick in die Zukunft, lass uns ein wenig in Deine Vergangenheit schauen. Du warst früher selbst als Spieler in der ATP Weltrangliste geführt. Erzähl uns ein wenig von der Zeit. Wie schwierig ist ein Leben im Tenniszirkus wenn man nicht in den Top 100 steht? 

Heiko: 
Die Zeit an sich war eine sehr schöne Zeit, denn wer reist nicht gerne 6-8 Monate im Jahr um die Welt? Sicher kann sich jeder vorstellen wie teuer es ist, so viele Monate pro Jahr zu verreisen. In der Zwischenzeit fallen zusätzlich noch Trainerkosten an. Entweder hat man sehr wohlhabende Eltern, einen Sponsor oder man wird sehr schnell sehr gut und kommt in den Bereich der Top 200-250 in der Welt. In diesem Bereich ist ein Spieler in der Lage finanziell „Null auf Null“ am Ende des Jahres zu stehen, kann sich aber nichts zurücklegen. Als Beispiel: Im Alter von 18 Jahren bin ich innerhalb eines Jahrs von Null auf 689 in der Weltrangliste geklettert, ein sehr gutes Jahr für mich. Leider nicht finanziell. Ich war 4 Wochen in Italien, 3 Wochen in England, 4 Wochen in Australien, 3 Wochen in Neuseeland, 2 Wochen in Indien, 2 Wochen in Indonesien und 4 Wochen in Frankreich, um Turniere zu spielen und Weltranglistenpunkte zu sammeln. Zu der Zeit gab es in Deutschland keine Turniere dieser Art. Unterbrochen waren diese Turnierzeiten immer von rund 3-4 Wochen mit Trainingseinheiten. Die Ausgaben in diesen 22 Wochen beliefen sich auf rund 25.000 Euro, die Einnahmen auf etwa 3.000€ und dies obwohl ich gute Ergebnisse hatte. Bei den größeren Turnieren gibt es mehr Preisgeld. Hierfür muss man unter den Top 500 stehen. Um dann auch Geld zu verdienen, muss man dann natürlich Matches gegen Spieler der Top 250 gewinnen. 

Frage: 
Wie war damals Dein Trainingsalltag. Wieviel Stunden verbringt man als Profi täglich auf den Platz?

Heiko: 
Der Alltag als Profi sieht wie folgt aus: 
7.30 Uhr: 30 min Joggen 
8.00 Uhr: Frühstück 
9-10 Uhr: Fitness 
10-12 Uhr: Tennistraining 
12.30 Uhr: Mittagessen 
14-16 Uhr: Tennistraining 
16-17.30 Uhr: Fitness 
Mittwochs war der Nachmittag frei. Am Wochenende folgten dann meistens Turniere. Die ersten 9 Monate hat man jeden Morgen das Gefühl, dass man eigentlich schon völlig am Ende ist, bevor der Tag überhaupt losgeht, aber es geht dann doch immer irgendwie. Nach ca. 9 Monaten kam bei mir der Punkt, an dem ich mich körperlich so fit fühlte, dass ich den Eindruck hatte, ich könnte alles machen: Egal ob 3 Stunden lang einen Berg hoch rennen oder 5 Stunden am Stück Tennis spielen.

Frage: 
Du hast in Deiner Profizeit auch gegen Mischa Zverev gespielt. Der Name ist heute jedem Tennisfan ein Begriff. Erzähl mal ein wenig, wie ist er so? 

Heiko: 
Ja, ich habe in einem meiner letzten internationalen Turniere in Kassel gegen Mischa Zverev gespielt und 6:4 6:0 gewonnen. Man muss dazu aber sagen, dass ich zu dem Zeitpunkt 22 und er 15 Jahre alt war, was natürlich einen großen Unterschied macht. Er galt damals als Nachwuchshoffnung. Verrückt war, dass zur der Zeit schon gesagt wurde, sein jüngerer Bruder Alexander Zverev (damals 5 Jahre alt) würde noch viel besser als er. Ansonsten habe ich in meiner Zeit als Profi noch gegen Mikhail Youzhny (bestes Ranking ATP 8 ) und Olivier Rochus (bestes Ranking ATP 24) spielen dürfen. 

Frage: 
Erzähl uns doch Deine verrückteste Geschichte, die Dir als Profispieler in Erinnerung geblieben ist. 

Heiko: 
Naja, so was richtig Verrücktes ist mir ehrlich gesagt nicht passiert. Was mir aber in Erinnerung geblieben ist, war eine kurze Begegnung mit Roger Federer. Ich spielte damals ein internationales Turnier in der Schweiz, ich war 17 und er 16 Jahre alt. Alle redeten nur von ihm und wie gut er sei. Eines Tages lief er dann auf dem Parkplatz direkt an mir vorbei und ich dachte mir nur: "OK, das ist jetzt also der, der so gut sein soll? Da bin ich ja mal gespannt." 7 Jahre später war er zum ersten mal die Nr.1 der Welt. 

Frage: 
Kommen wir zurück in die Gegenwart. Du bist heute nicht nur Tennistrainer sondern auch Lehrer. Welche Fächer unterrichtest Du und wie bringst Du beide Jobs unter einen Hut? 

Heiko: 
Ich hatte das Glück, in den Schuljob reinzurutschen. Ich habe mich über einen Vertretungspool beworben und bin nun nach den Ferien in meinem 3.Schuljahr an der Grundschule in Aidlingen als Sport- und Schwimmlehrer tätig. Bevor ich an der Schule angefangen habe, war dies mit Peter Zuleck und Jan Eble abgesprochen. Mit  Angelo haben wir einen weiteren Trainer im Team, der die Vormittagsstunden auffangen kann, so daß Mitglieder nicht zu kurz kommen, wenn sie vormittags Trainerstunden buchen möchten. Somit kann ich 3 Vormittage in der Woche in der Schule sein und an den anderen beiden Vormittagen bin ich im Tennisclub. Nachmittags ist vom Pensum her annähernd alles gleich geblieben. 

Frage: 
Du bist Vater von 3 Töchtern. Sicherlich nicht einfach, Familie, Aufgaben als Lehrer und den Job als Tennistrainer zu organisieren. Wie gelingt es Dir hier die richtige Balance zu finden? 

Heiko: 
Ich bin an manchen Tagen von 7.50 Uhr bis 12.15 Uhr in der Schule, dann fahre ich heim und esse kurz, ehe es dann von 14 bis 20 Uhr auf den Tennisplatz geht. Das hört sich jetzt viel an, aber der Tennisunterricht macht mir einfach Spaß und ist gleichzeitig ein Hobby, daher ist das momentan für mich sehr gut machbar. Ich möchte immer jedem und allem gerecht werden, deshalb ist es nicht immer einfach mit Schule, Tennis und Familie. Besonders in der Zeit der Verbandsspiele. Dann bin ich vormittags in der Schule, nachmittags bis abends auf dem Platz und wenn das Wochenende kommt, das eigentlich für die Familie reserviert ist, dann sollte man samstags für Junioren und sonntags für die aktiven Mannschaften als Coach bereitstehen. In dieser Phase der Saison bin ich und auch meine Frau um jeden freien Tag dankbar. Da meine Frau auch Lehrerin ist, haben wir wenigstens immer gemeinsam Ferien und genießen diese dann umso mehr. Zudem muss man sagen, dass ich mich fast ausschließlich um meinen Job kümmern kann und meine Frau zu Hause einfach alles regelt. Ich bin da nur die Aushilfe am Wochenende. 

Frage: 
Für viele Deiner Tennis-Schüler ist das Training eher Ausgleich zum Berufsalltag. Tennis dürfte für Dich eher weniger für "Ausgleich zu Job" stehen. Was machst Du, wenn Du abschalten willst? 

Heiko: 
Seitdem ich in der Schule tätig bin, ist der Tennisunterricht zum Teil tatsächlich auch eine Art Ausgleich. Ich glaube es gibt wenige Berufe, bei denen man fast ausschließlich gut gelaunte Leute trifft. Daher ist mein Job als Trainer auch gleichzeitig ein Ausgleich für mich. Wie beschrieben ist mein Tagesablauf eng getaktet, da bleibt nicht noch Zeit für Hobbys. Durch den Lockdown bin ich aber regelmäßig mit meiner Frau joggen gegangen oder wir haben gemeinsam Fitnessvideos zu Hause gemacht. Mein einziges wirkliches Hobby ist aber das Tennis. 

Frage: 
Als Spieler lief diese Saison für Dich ja mehr als gut. Am Ende stand der Titel des Württembergischen Mannschaftsmeisters mit den Herren 40. Wie war die Saison aus Deiner Sicht? 

Heiko:
Für mich als Spieler lief die Saison sehr entspannt. Obwohl ich einfache Matches hatte und auch körperlich gut vorbereitet war, hatte ich nach fast jedem Spieltag für 2-3 Tage Schulterschmerzen, was mich immer wieder überlegen läßt, ob ich im Folgejahr überhaupt noch mitspielen soll. Ich denke meine Aufgabe besteht primär darin, andere besser zu machen und das noch möglichst lange. 

Frage: 
Mit dem Erfolg der Herren 40 in dieser Saison geht auch der Aufstieg des Teams einher. Wie ist hier Dein Blick auf die Saison 2022? Kann das Team die höhere Klasse halten? 

Heiko: 
Der Titel war das Ziel dieses Jahr. Dass wir es dann aber so souverän geschafft haben, war dann doch unerwartet. Insgesamt haben wir menschlich und sportlich gesehen ein super Team und ich denke wir können nächstes Jahr auf jeden Fall mit den anderen Mannschaften mithalten.

Frage: 
Du bist schon sehr lange bei der TABB. Was begeistert Dich an diesem Club besonders? 

Heiko: 
Die TABB ist einfach einer der Clubs in Württemberg! Aber es stimmt nicht nur die sportliche Seite, sondern auch alles drumherum. Die Chemie im Trainerteam ist super und vor allem Peter Zuleck leistet schon sehr viel für uns als Team und leitet uns einfach perfekt. Auch mit dem Vorstand passt alles zu 100%, da kann man nur hoffen, dass es so gut weitergeht. Ich habe in dem Club das Gefühl, dass einfach nie Stillstand herrscht und Vorstand und Trainer immer bemüht sind, dieses hohe Niveau zu halten. Wenn ich dann Jahr für Jahr die positiven Ergebnisse unserer Mannschaften sehe und die Weiterentwicklung unserer tollen Anlage, dann macht es einfach Spaß, ein Teil davon zu sein. Mitglieder sind ebenfalls ein wichtiger Faktor. Viele sehe ich fast täglich und einige sind zu guten Freunden geworden, da freut man sich einfach, auf die Anlage zu kommen und nette Leute zu treffen. 

Frage: 
Wenn Du einen Wunsch frei hättest, was würdest Du bei der TABB verbessern bzw. ändern? 

Heiko: Wie bereits gesagt, die TABB befindet sich auf einem hohem Niveau, aber man möchte ja nicht stehen bleiben, sondern immer irgendetwas besser machen. Aktionen wie den Family Day finde ich eine ganz tolle Sache, bei der auch Leute auf den Tennisplatz kommen, die sonst keine Zeit dazu haben oder die eben einen kleinen Ruck brauchen und dann aber auch ziemlich schnell im positiven Sinne „angefressen“ sind. Davon würde ich mir gerne mehr wünschen. Das Problem ist oft nur jemanden zu finden, der das alles organisiert und durchführt. Meist bleibt es an uns Trainern hängen, wobei uns im Sommer das Wasser eh schon bis zum Hals steht. Ich denke wir werden das in einer unserer Sitzungen nochmal aufgreifen und eventuell lassen sich neue Ansätze finden wie man sowas durchführen könnte.

 

Interview mit Peter Kramer

11.08.2021 - Vor über 10 Jahren wechselte Peter Kramer vom Tennisclub in Sindelfingen zur TABB. In dieser Zeit wurde er Württembergischer Meister mit den Herren 30 und in diesem Jahr auch mit den Herren 40. Auch außerhalb des Tennisplatzes ist Peter Kramer eine interessante und erfolgreiche Persönlichkeit. Er leitet in dritter Generation das 4-Sterne Hotel Erikson in Sindelfingen. Wir hatten die Gelegenheit mit Peter Kramer über seine Tennissaison, die Herausforderungen der Corona Zeit für die Gastronomie sowie seine Sicht auf die TABB zu sprechen.  


TABB:
Vielen Dank, dass Du heute an unserem Interview teilnimmst. Du bist schon viele Jahre Mitglied bei der TABB und hast in den letzten Jahren im Team der Herren 30 gespielt. In dieser Saison warst Du im Team der Herren 40 aktiv. Wie wurdest Du von der Mannschaft aufgenommen?

Peter Kramer:
Ich wurde sehr gut vom Team der Herren 40 aufgenommen. In meinem ersten Jahr bei den Herren 30, waren Axel Schöck und Lars Eble ebenfalls in meinem Team und wir sind damals auf Anhieb Württembergischer Meister geworden. Und in diesem Jahr hat es wieder geklappt, was mich natürlich sehr freut.

TABB:
Du hast sowohl alle Einzel- wie auch Doppelmatches bei den Verbandsspielen gewonnen und damit erheblich zur Württembergischen Mannschaftsmeisterschaft der Herren 40 beigetragen. Hast Du damit gerechnet, dass es für das Team so gut läuft?

Peter Kramer:
Wir hatten für die Liga schon sehr viel Qualität in der Mannschaft und es hätte mich gewundert, wenn wir nicht Württembergischer Meister geworden wären.

TABB:
Nächstes Jahr spielt das Team der Herren 40 eine Liga höher. Wie ist Deine Einschätzung, könnt Ihr mit dem Team auch in der nächsten Saison gute Ergebnisse erzielen? Ist eventuell sogar noch ein Aufstieg drin?

Peter Kramer:
Ich freue mich auf die neue Liga. Wenn wir in dieser Besetzung weiter spielen, dann sind wir auch eine Liga höher schwer zu schlagen. Ob es dann dafür reicht im oberen Tabellendrittel mitzuspielen, wird sich zeigen.

TABB:
Lass uns kurz über Deinen Beruf sprechen. Du bist ja das, was man einen Vollblut-Gastronom nennen kann. In dritter Generation betreibst Du das 4 Sterne Erikson Hotel in Sindelfingen. Was begeistert Dich besonders an Deinem Beruf?

Peter Kramer:
Ich war schon in frühester Kindheit von der Atmosphäre in unserem Hotel fasziniert und das hält bis heute an. Mich begeistert besonders die Vielschichtigkeit und Abwechslung in meinem Beruf. Sicher bedeutet das auch wenig Freizeit und viel Arbeit, aber die Dankbarkeit und Anerkennung durch unsere Kunden entschädigt für vieles.
In meiner bisherigen Laufbahn bin ich schon mit sehr vielen interessanten Menschen ins Gespräch gekommen und erlebe seither viele schöne aber auch kuriose Situationen im Hotel. Das schönste war aber, dass ich so meine Frau kennengelernt habe. Mit ihr arbeite ich heute gemeinsam im Erikson Hotel.

TABB:
Die Corona Pandemie war und ist besonders für die Gastronomie mehr als nur eine Herausforderung. Wie seid Ihr im Hotel durch diese Zeit gekommen?

Peter Kramer:
Wir sind bisher mit einem blauen Auge davongekommen. Geschäftsreisende waren zwar in der ganzen Corona Zeit da, aber in den Bereichen Tagung, Veranstaltung und Bankett lief natürlich eine ganze Zeit lang überhaupt nichts. In der Gastronomie konnten wir durch kreative Lieferangebote unsere Mitarbeiter beschäftigen. Diese Angebote wurden auch sehr gut von unseren Kunden angenommen. Insgesamt bin ich sehr dankbar, dass wir seit vielen Jahren gut gewirtschaftet haben. Das hat sich nun in dieser Krise ausbezahlt.

TABB:
Schon seit vielen Jahren hat die Gastronomie Schwierigkeiten Mitarbeiter zu gewinnen. In der Corona Zeit war häufig zu lesen, dass viele Mitarbeiter in Hotels und Restaurants die Branche gewechselt haben. Konntet Ihr Euer Team in Sindelfingen zusammenhalten?

Peter Kramer:
Leider haben auch wir zwei Mitarbeiter verloren. Alle anderen konnten wir halten und dafür sind wir sehr dankbar. Allerdings ist das ein sehr großes Problem innerhalb der Branche. 

TABB:
Es scheint ja so, als ob die schlimmste Zeit der Pandemie hinter uns liegt. Blickst Du als Gastronom optimistisch in die zweite Jahreshälfte oder schätzt Du die Situation immer noch als schwierig ein?

Peter Kramer:
Ich persönlich sehe eher positiv in die Zukunft. Wir sehen aktuell in anderen Europäischen Ländern wie sich die Situation trotz hoher Inzidenzen entwickelt und das lässt mich hoffen, dass wir im Herbst keinen erneuten Lockdown haben werden.

TABB:
Wie bekommst Du Tennis und Deinen Beruf unter einen Hut? In der Gastronomie sind die Hauptarbeitszeiten meist am Wochenende. Genau da sind jedoch die Verbandsspiele. Sicherlich nicht ganz einfach zu organisieren, oder?

Peter Kramer:
Das stimmt aber ich habe es meistens geschafft zu spielen. Mein ganzes Berufsleben begleitet mich schon diese Herausforderung. Allerdings hatte die Verbandsrunde schon immer einen großen Reiz für mich und deshalb habe ich alles dafür getan, an den Spieltagen frei zu haben. In einem Hotel gibt es unterschiedliche Schichten und Freiwünsche können berücksichtigt werden. Insofern war es meistens möglich zu spielen.

TABB:
Was schätzt Du als langjähriges Mitglied besonders an der TABB?

Peter Kramer:
Zum einen die netten und aufgeschlossenen Menschen. Als ich 2010 von Sindelfingen nach Böblingen wechselte, wurde ich sehr herzlich aufgenommen und diese tolle Art der Mitglieder hat sich nicht verändert. Zum anderen ist es natürlich die wunderschöne Anlage. Alles ist sehr gepflegt und es macht Spaß, ein Teil dieses Clubs zu sein.

TABB: In welchen Bereichen könnte sich der Club aus Deiner Sicht noch verbessern? Gibt es Dinge die Du Dir als Mitglied wünschen würdest?

Peter Kramer:
Darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht. Es sind hervorragende Strukturen im Club mit einer engagierten Vorstandschaft, die sich ständig über Verbesserungen innerhalb des Clubs Gedanken machen. Das merkt man und deswegen gibt es von meiner Seite aus, nichts zu verbessern.

TABB: Über all die Jahre hast Du selbst viele Matches gespielt und sicherlich auch bei vielen spannenden Matches zugesehen. Gibt es eine Geschichte auf dem Tennisplatz die Dir besonders in Erinnerung geblieben ist?

Peter Kramer:
Sicherlich sind einige Matches gegen starke Gegner in Erinnerung geblieben aber die freundschaftlichen Begegnungen mit Mannschaftskameraden abseits des Platzes sind deutlich präsenter. Ganz faszinierend war unser erstes Aufstiegsspiel in die Regionalliga mit den Herren 30 in Frankfurt. Frankfurt war einfach das bessere Team aber wir waren die bessere Truppe und haben bis spät in die Nacht zusammen mit unseren Gegnern gefeiert. Ich bin sicher, dass meine Mannschaftskameraden von damals alle jetzt mit einem Lachen im Gesicht dasitzen weil wir dort wirklich eine grandiosen Zeit hatten.

TABB:
Peter, vielen Dank für das Interview.

Wenn Sie sich näher für das Hotel Erikson von Peter Kramer interessieren, schauen Sie doch mal auf der Website des 4 Sterne Hotels vorbei: https://www.erikson.de

Interview mit Oberbürgermeister Dr. Stefan Belz

30.06.2021 - Am vergangenen Sonntag besuchte unsere Oberbürgermeister Dr. Stefan Belz die Tennisanlage des TABB im Zimmerschlag um sich vor Ort das Verbandsspiel der Herren 1 anzuschauen. In einem Interview konnte wir uns mit Herrn Dr. Belz nicht nur über die Leistungsfähigkeit der Herrenmannschaft, sondern auch über die Bedeutung von Sportvereinen für das Thema Nachhaltigkeit und den Zusammenhalt in der Gesellschaft  austauschen. 


TABB: 
Herzlichen Dank Herr Dr. Belz, dass Sie uns zu einem Gespräch zur Verfügung stehen. Sie haben am Sonntag die Tennisabteilung des SV Böblingen besucht um sich das Verbandspiel der Herren 1 in der Württembergliga anzusehen. Wie hat Ihnen die sportliche Leistung des Teams gefallen?

 

Dr. Stefan Belz: 
Sehr gut. Zum Sieg 7:2 gegen Markwasen gratuliere ich herzlich. Hier haben die Spieler hochklassiges Tennis gespielt und beeindruckten durch impulsive Aufschläge und spannende Ballwechsel. Die Spiele zeigten mir auch, dass die SVB TABB ein leistungsstarkes Team über die Jahre aufgebaut und zusammengestellt hat.

 

TABB: 
Württembergliga klingt nun nicht nach Bundesliga. Dennoch spielen in dieser Klasse nur Spieler aus der Deutschen Rangliste oder teilweise Spieler die früher in der Weltrangliste standen. Das Team der TABB ist überwiegend mit Spielern bestückt, die schon als Kinder in Böblingen gespielt haben. Was sagt das Ihrer Meinung nach über die Jugendarbeit der TABB aus?

 

Dr. Stefan Belz: 
Der TABB gelingt es, Kinder und Jugendliche zu binden und sie sowohl für den Tennis-Sport, als auch für die Gemeinschaft zu begeistern. Da gehört viel Herzblut in der Vereins- und Jugendarbeit dazu, die Talente aus den eigenen Reihen zu fördern. Eindeutig, die Verantwortlichen machen hier sehr viel richtig – darauf dürft Ihr stolz sein.

 

TABB: 
In der Corona Pandemie sind wir in eine Phase in der wir alle aktuell ein wenig durchatmen können. Aus unserer Sicht ist organisierter Vereinssport nicht nur wichtig für die individuelle Gesundheit sondern auch für das Gemeinschaftsgefühl. Welche Bedeutung messen Sie dem Vereinssport in der aktuellen Zeit bei? 

 
Dr. Stefan Belz: 

Der Vereinssport ist in erster Linie Gemeinschaft. Menschen setzen sich in der Regel ehrenamtlich dafür ein, um gemeinsam mit Gleichgesinnten Sport treiben zu können. Als Stadt unterstützen wir gern durch unsere Infrastruktur und Vereinsförderungen. Die Corona-Pandemie sorgt gerade allerdings dafür, dass nicht alle Vereinsmitglieder zurück ins Vereinsleben kommen. Hier sind jetzt Direktansprache und kreative Ideen gefragt, um alle zu erreichen. Die Bürgerstiftung Böblingen unterstützt mit der Initiative „Zusammenhalten – Zusammenhelfen“ pfiffige und gut Ideen, um die sozialen Folgen der Pandemie zu bewältigen. Hier wünsche ich mir, dass viele Projektideen eingereicht werden.

 

TABB: 
Natürlich steht der Sport bei uns an erster Stelle. Wir als Abteilung sind bemüht in allen Bereichen innovativ voran zu gehen. Photovoltaik auf dem Hallendach, das Blockheizkraftwerk, ein Batteriespeicher, unser Trinkbrunnen und nun neu die Ladesäule für Elektroautos sind Teile unserer Infrastruktur. Nachhaltigkeit wird bei uns also gelebt. Für einen Tennisverein sind das teilweise ganz neue Ansätze. Wie wichtig sind diese Investitionen aus Ihre Sicht? 

 

Dr. Stefan Belz: 
Das finde ich richtig klasse, denn Ihr zeigt damit, dass Euch Nachhaltigkeit und Klimaschutz wichtig sind. Tennisplätze müssen gepflegt werden, eine Flutlichtanlage und Elektro-Parkplätze benötigen Strom: Da kommen Fragen des Ressourceneinsatzes und somit des Klimaschutzes auf. Und mit Euren Ansätzen seid Ihr genau auf dem richtigen Weg und könnt sicherlich Vorbild sein. Daher bestärke ich Euch darin, diesen Weg weiter zu gehen.

 

TABB: 
Früher waren Tennisvereine sehr eindimensionale Sportstätten mit hohem Zaun und meist abgeschlossen. Wir haben eine offene Anlage mit Zusatzangeboten wie Slacklines, ein professionelles Trampolin, Turngerüste, ein Kleinfeld und denken aktuell über einen Beachvolleyball und Padel Court nach. Ist es aus Ihrer Sicht wichtig, dass sich Tennisplätze für weitere Sportarten öffnen? 

 
Dr. Stefan Belz: 

Die TABB lockt mit diesen Zusatzangeboten sicherlich auch Besucherinnen und Besucher an, die einfach gern Ihre Freizeit auf einer Sportanlage verbringen wollen. Und bei dieser Gelegenheit lässt sich auch gut auf Tennis aufmerksam machen. Sowas ist auf einer weitläufig angelegten Sportanlage wie dem Zimmerschlag sehr gut möglich, es braucht aber auch Menschen, die Entwicklungen frühzeitig erkennen und die eigenen Potentiale ausschöpfen. Die TABB hat hier seit vielen Jahren findige zupackende Köpfe, die ihre Ideen auch umzusetzen wissen. 

 

TABB:
Sie selbst sind ja sehr sportlich. In den sozialen Netzwerken sehen wir Sie häufig auf dem Rad oder beim Joggen. Haben Sie es auch schonmal mit Tennis versucht?

 

Dr. Stefan Belz: 
In meiner Jugend habe ich selbst gelegentlich ein paar Bälle geschlagen. Mir gefällt an dem Sport die Mischung aus Geschwindigkeit, Ausdauer und Koordination. Die daraus resultierende Einzel- oder Teamleistung sorgt regelmäßig für tolle Wettkämpfe.



Interview mit Katharina Bopst und Laura Kübler

13.06.2021 - Katharina und Laura spielen schon viele Jahre bei der TABB und studieren aktuell an Marian University in Indianapolis. Wie das Training im College Tennis abläuft, was es mit dem Security Job bei den Indianapolis Colts auf sich hat, welche Rolle ein Alligator spielte und vieles mehr erfahrt Ihr in unserem ausführlichen Interview.



TABB: 
Hallo Katharina, hallo Laura, herzlichen Dank, dass Ihr uns heute zu einem Interview zur Verfügung steht. Nur noch wenige Wochen bis zum Start der Verbandsspiele. Worauf freut Ihr Euch besonders, wenn Ihr an die Spiele mit Eurem TABB Damen-Team denkt?

 

Laura: 

Am meisten freue ich mich, wieder mit dem kompletten Team das Wochenende zu verbringen. Bedingt durch die Corona Situation hat das schon gefehlt.

Katharina: 

Ich sehe es ähnlich wie Laura. Insbesondere da es letztes Jahr für uns keine Verbandsspiele gab, ist es schön, dass sie dieses Jahr stattfinden und wir so wieder mit der ganzen Mannschaft die Wochenenden verbringen können.


TABB: 
Die Sommermonate verbringt Ihr in Deutschland. Den Rest des Jahres studiert Ihr an der Marian University in Indianapolis, USA. Warum habt Ihr Euch für ein Studium dort entschieden?

Katharina: 
Der Hauptgrund für mich war, dass sich in USA Studium und Tennis verbinden lassen, was so in Deutschland kaum möglich ist. Für die meisten, die in Deutschland ein Studium beginnen, rückt Tennis deutlich in den Hintergrund. In USA steht der College Sport mit dem Studium quasi auf einer Ebene, was uns ermöglicht, während des Studiums aktiv Tennis zu spielen. Durch das Studium im Ausland, lernt man andere Kulturen und Menschen aus vielen Ländern kennen. Es war für mich sehr reizvoll, ein komplett anderes Leben anzufangen als bisher zuhause.

Laura:

Ich kann Katharina nur zustimmen. Persönlich habe ich mich für ein Studium in USA entschieden, weil Tennis und Studium in Deutschland schwer vereinbar sind. Abhängig vom Studienort wird der Zeitaufwand sehr hoch, so dass Tennis schnell in den Hintergrund rückt. In USA ist Tennis mit im College-Programm und gibt mir die Möglichkeit, beides zu kombinieren. USA hat mich schon immer interessiert, so dass ich die Chance auf Tennis und Studium dort nutzen wollte. Ein grosses Plus ist, Sprache und amerikanische Kultur kennen zu lernen, weil wir mit dem College-Team auch innerhalb USA viel reisen. Die Herausforderung, in einer fremden Umgebung zunächst auf sich allein gestellt zu sein, hat mich gereizt. Anfangs niemanden zu kennen und Kontakte neu aufbauen zu müssen, kann einem schon Angst machen. Andererseits ist es eine coole Chance, viele neue Menschen kennenzulernen und sich so interessante Kontakte für die Zukunft aufzubauen.


TABB:
Katharina, Du hast das Studium in USA erst kürzlich begonnen. Wie war der Start an der Marian University und wie bist Du dort aufgenommen worden ?

 

Katharina: 

Der Start im Januar 2021 war im Großen und Ganzen recht gut. Klar erlebt man erstmal einen kleinen Kulturschock und braucht etwas Zeit, um sich einzuleben. Ich wurde jedoch so lieb vom Team empfangen, dass mir die Eingewöhnung leicht fiel. Toll war natürlich, dass Laura schon da war. Mit ihr spiele ich schon viele Jahre in einer TABB-Mannschaft. Sie hat mir beim Start sehr geholfen und wir haben immer viel Spaß zusammen.


TABB:
Katharina, 2020 und 2021 waren geprägt von einer Pandemie. War es da nicht besonders schwierig, sich in einem neuen Land  einzuleben. Soziale Kontakte waren auch in USA eingeschränkt. Oder war dies auf dem Campus gar kein Problem?

 

Katharina:

Da ich erst im Januar 2021 nach Indianapolis kam, habe ich das erste "Corona-Semester" nicht erlebt, dafür allerdings das Zweite. Positiv war, dass Uni und Professoren schon Erfahrung im Umgang mit dieser Situation hatten. Da die Uni nicht groß und die Belegungszahlen der Kurse eher gering sind, waren Vorlesungen als Präsenzveranstaltung teilweise schon wieder möglich. Dennoch sind viele der üblichen Campus-Events weggefallen. Da die Kontaktbeschränkungen nicht so streng waren wie in Deutschland, gab es trotzdem Möglichkeiten, Leute kennenzulernen und sich einzuleben.


TABB: 
Laura, Du bist mittlerweile im 6. Semester und hast Dich für den Studiengang „Graphic Design“ entschieden. Was reizt Dich an diesem Thema besonders?

 

Laura:

Schon in der Schule waren Sport und Kunst meine Lieblingsfächer. Kunst hat mich schon immer interessiert, ich glaube auch, ein „Händchen“ dafür zu haben. So war für mich klar, dass eine dieser beiden Leidenschaften auch Inhalt meines Studiums sein soll. Graphik Design hat sich für mich am besten angehört, da die Digitalisierung weiter voranschreiten wird und sich viele Entwicklungsmöglichkeiten ergeben, wie z.B. Video  Designer, Marketing- oder Produkt-Designer. Natürlich weiss ich, dass die Bewertung in Kunst von Lehrern oder Professoren abhängt, die Chance auf Kreativität war für mich jedoch ausschlaggebend.


Frage TABB:
Neben dem Studium spielt natürlich der Tennisport für Euch eine große Rolle. Ihr seid Teil der „Marian University Knights“ und dort häufig auf dem Trainingsplatz. Wie unterscheidet sich aus Eurer Sicht das Training am US-College von dem hier bei uns?

 

Laura: 

Am College wird sehr viel mehr auf Punkte gespielt wird, vor allem im Doppel. In der College-Saison werden die Doppel als erstes gespielt und sind so von grosser Bedeutung für eine Begegnung. Dies spiegelt sich im Training wider. Tägliches gemeinsames Tennis- und Fitness-Training fördert die Teambildung. Ich persönlich finde, dass Teamidentität ein wichtiger Erfolgsfaktor ist. Jedes Semester kommen neue Spielerinnen dazu, so dass Integration eine permanente Aufgabe ist. Hier in Böblingen kennen wir uns alle schon ewig, was sich meines Erachtens sehr positiv auf den Teamgeist auswirkt.

Katharina:

Die grosse Bedeutung des Doppels im US-College-Tennis kann ich nur unterstreichen. Doppelübungen inklusive Volleys sind somit ein besonderer Trainingsfokus ebenso wie um Punkte zu spielen. Jeden Tag trainiert das gesamte Team gemeinsam, was zusammenschweißt. Der Teamerfolg steht über dem individuellen Ergebnis.



TABB: 
Turnier- bzw. Mannschafts-Wettkämpfe spielen im College-Sport eine große Rolle. Laura hat schon angesprochen, dass die Spielfolge dabei anders ist als bei uns. Was könnt Ihr uns dazu berichten ?

 

Katharina:

Unsere College-Mannschaft besteht wie in Deutschland bei Verbandsspielen aus 6 Spielerinnen. Begonnen wird mit den 3 Doppeln, danach folgen die Einzel. Insgesamt spielt man um 7 Punkte. Das Team, das mindestens 2 der 3 Doppel gewinnt, bekommt einen Punkt. Die restlichen 6 Punkte werden pro Einzel vergeben. Die häufig angewandte „Clinch“- Regel bedeutet, dass eine Begegnung beendet ist, sobald ein Team 4 Punkte hat. Dann werden sofort alle noch laufenden Matches abgebrochen und nicht gewertet. Auch beim Coaching unterscheiden sich USA und Deutschland erheblich: In USA dürfen nur Trainer auf der Bank sitzen und coachen. Spieler dürfen lediglich anfeuern.

 

Laura: 

Katharina hat das gut geschildert. Es bestehen enorme Unterscheide zu den Verbandsspielen hierzulande. Zu ergänzen wäre noch, dass beim Doppel nur ein Gewinnsatz gespielt wird. Die Clinch-Regel wird nicht immer angewandt, so dass teilweise alle 7 Punkte ausgespielt werden. Dies hängt vom Semester ab (Herbst / Frühjahr) bzw. vom Gegner. Manchmal ist ein Schiedsrichter anwesend, der von Platz zu Platz geht und bei Problemen eingreift. 



TABB: 
Lasst uns teilhaben an der verrücktesten Geschichte, die Ihr rund um Training oder Team-Spiel in USA erlebt habt. Gab´s ein ganz besonderes Ereignis ?

 

Laura: 

Mein verrücktestes Erlebnis war der Spring Break Ausflug in meinem zweiten Jahr. Das ganze Team fährt für eine Woche nach South Carolina und spielt dort gegen Mannschaften, auf die man sonst in der College-Saison nicht trifft. Wir wohnen immer in einem riesigen Haus mit Pool und Alligator, spielen morgens und mittags Tennis gegen andere Unis und gehen abends an den Strand oder unternehmen Ausflüge. Das war das bisher tollste Erlebnis meiner Studienzeit in USA.

 

Katharina: 

Etwas ganz Verrücktes ist mir bis jetzt noch nicht passiert. Grossen Spaß machen die Busfahrten zu den Auswärts-Spielen, die oft mehrere Stunden dauern. Am besten sind natürlich die Heimfahrten nach einem Sieg, bei denen im Bus Mega-Stimmung ist.  


TABB: 
Die Kultur unterscheidet sich zwischen USA und Europa. Gibt es Dinge aus Deutschland, die Ihr in USA vermisst oder Dinge, die Ihr in USA ganz besonders schätzen gelernt habt?

 

Katharina: 

Besonders vermisst habe ich natürlich Familie und Freunde, aber auch einige Gerichte wie Spätzle, Maultaschen mit Kartoffelsalat und deutsches Brot. US-Amerikaner kennen nur Toast und Bagel und wissen nichts von der leckeren Vielfalt des deutschen Brotes. Was ich in USA sehr schätze, ist die Aufgeschlossenheit der Menschen dort, sie sind in der Regel freundlich und hilfsbereit, obwohl sie einen nicht kennen. Dies erleichtert auch die Eingewöhnung dort erheblich.

Laura: 

Durchaus gibt es Dinge aus Deutschland, die ich in USA vermisse. Wie auch für Katharina zählt Essen wie Linsen mit Spätzle und Seitenwürschtle, Maultaschen sowie Brot dazu. Manchmal vermisse ich auch unsere Ordnung und Organisation. Einiges läuft dort eher ungeplant und chaotisch, so dass Lösungen etwas mehr Aufwand erfordern. Toll ist die Offenheit, Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft, auch Fremden gegenüber. Auch mir hat dies den Start in Indianapolis einfach gemacht. Dazu kommt eine grosse Gastfreundschaft: An Thanksgiving haben mich mehrere Kommilitonen zu Ihren Familien nach Hause eingeladen, um mir das traditionelle Familienfest zu zeigen. Extrem positiv ist der Sport. Er hat grundsätzlich hohe Wertigkeit, ja sogar Vorrang. So kenne ich das aus Deutschland nicht.


TABB: 
Party gehört ohne Zweifel auch zu jedem Studium dazu. In den USA sind die Spring Breaks legendär. Erzählt uns doch mal ein wenig darüber?

 

Laura: 

Party gehört absolut dazu, insbesondere Spring Breaks mit dem ganzen Team. Aber wir haben während des Spring Breaks fast jeden Tag ein Tennis-Match, so dass die grossen Partys an den Wochenenden stattfinden.  Spring Breaks sind die beste Möglichkeit, mit dem kompletten Team zu feiern und sich inklusive der Coaches noch näher kennenzulernen.

 

Katharina: 

Leider ist dieses Jahr wegen Corona unser Spring Break ausgefallen, so dass mir die eigene Erfahrung fehlt. Die Erzählungen darüber klingen jedoch nach einer tollen Zeit. Der nächste Spring Break kommt für mich ganz bestimmt. 


TABB: 
Laura, um den Spring Break zu finanzieren, musstest Du die letzten Jahre nebenher arbeiten. Was hat es mit dem Job als Security beim NFL Team der Indianapolis Colts auf sich?

 

Laura: 

Um die Spring Break Wochenenden zu finanzieren, hat unsere Tennis-Mannschaft als Security im Lucas Oil Studium bei den Football-Spielen der Colts gearbeitet. Meistens wurden wir für die Gates eingeteilt, d. H. wir haben Leute und Gepäck durchgecheckt, eingelassen oder wieder heimgeschickt. War nicht immer der angenehmste Job, vor allem als "Ausländer". Beispielsweise musste man Leute zurückweisen, weil die Tasche zu groß war, ein Messer im Schuh versteckt war oder eine andere Waffe mitgebracht wurde. Die Abgewiesenen waren natürlich nicht erfreut und haben uns das spüren lassen. Leichter war, wenn man nur Tickets zu scannen hatte. Meine coolste Erfahrung dort war, die Footballer zu "eskortieren". Dass bedeutet, einzelne Spieler als Security von den Umkleidekabinen zum Bus zu begleiten. Ich, mit meinen 1,60m, als Security für einen 1,95m großen Football Spieler. Wie ich den hätte beschützen sollen war mir nicht klar. Dabei mit den Spielern ins Gespräch zu kommen, war ein cooles Erlebnis. Im Endeffekt hat sich der Aufwand immer gelohnt!


TABB: 
Der Sommer steht nun vor der Tür und sicherlich freut Ihr Euch auch wieder auf Sandplatz-Tennis. Welche sportlichen Ziele habt Ihr Euch zusammen mit dem Damen Team der TABB gesteckt?


Katharina: 

Wir wollen natürlich so gut wie möglich spielen aber auch außerhalb von Training und Matches als Team mehr zusammen unternehmen, da wir uns alle gut verstehen und dies in den letzten Jahren etwas zu kurz kam.

 

Laura: 

Ziele für das Damen Team sind natürlich, uns zu verbessern und immer unser Bestes zu geben. Als Mannschaft haben wir uns vorgenommen, auch abseits des Tennisplatzes mehr zusammen zu unternehmen und so als Team weiter zusammen zu wachsen. Sportlich wollen wir untereinander häufiger „um Punkte spielen“, um trotz Corona für die Verbandspiele vorbereitet zu sein.


TABB:  
Ihr seid beide schon viele Jahre TABB-Mitglieder. Was gefällt Euch hier ganz besonders?

 

Katharina: 

Dass wir ein Team sind, das schon so viele Jahre zusammen trainiert und so gut befreundet ist.

 

Laura: 

Da ich quasi auf dem Tennisplatz aufgewachsen bin, war die TABB für mich immer wie ein zweites Zuhause. Dort habe ich Freunde fürs Leben gefunden, auch wenn man manchmal das halbe Jahr gar nicht da ist.


TABB:
Laura, abschließend musst Du uns noch die Geschichte mit dem „Haus Alligator“ erzählen, den Du oben erwähnt hast. Was hat es damit auf sich?

Laura: 

Wie gesagt wohnen wir während des Spring Breaks immer in einem riesigen Haus, dessen Garten direkt an einen großen Teich grenzt. In meinem ersten Jahr dort waren wir eines Nachts nach einem langen Tennis-Match im Pool. Es war stockfinster. Wir waren sorglos bis plötzlich lautes Gejaule aus Richtung des Teiches zu hören war. Niemand wusste von welchem Tier diese Töne stammten. Entsetzt und kreischend haben alle den Pool verlassen und sich im Haus eingeschlossen. Nach einigen Minuten hat das Geräusch aufgehört, so dass wir uns aus dem Haus trauten und auf dem Nachbargrundstück einen Alligator entdeckten. Das Tier war künftig fast täglich da, bei uns oder im Nachbargarten. Wir haben uns eingeredet, dass er ungefährlich sei, um weiter den tollen Pool nutzen zu können.

Interview mit Barbara Lücke

25.04.2021 - Annabell, Katharina, Maxi, Thorsten und Barbara, mit Fug und Recht kann man die Lückes als echte Tennisfamilie bezeichnen, denn alle 5 stehen regelmässig auf dem Court. Vor allem die Kinder spielen überaus talentiert auf. Die Organisation von Training, Turnieren und Verbandsspielen ist dabei jedoch nicht immer ganz trivial. Barbara gibt uns einen interessanten Einblick in ihre Familie:


TABB:

Die Familie Lücke kann man zweifellos als Tennisfamilie bezeichnen. Sowohl Eltern als auch alle 3 Kinder sind begeisterte Tennisspieler/-innen. Welchen Stellenwert nimmt der Sport in Eurer Familie ein? Wir könnten uns vorstellen, dass auch am Esstisch über Tennis gesprochen wird, oder?


Barbara:

Tennis hat definitiv neben der Schule den größten Stellenwert bei uns. Unter der Woche sind wir eigentlich jeden Tag auf unterschiedlichen Tennisplätzen, sei es in Böblingen, beim Bezirkstraining oder bei der TWA in Stuttgart. Auch an den Wochenenden sind wir in Nicht-Corona-Zeiten komplett mit Tennis beschäftigt. Auf den unzähligen Autofahrten sprechen wir sehr viel über Tennis und die damit verbundenen Aktivitäten, so dass dann beim Essen auch mal andere Themen zum Zug kommen. Freitag abend fragt Thorsten meistens kurz, wo er wann am nächsten Tag sein muss.


TABB:

Deine Kinder spielen alle sehr gut Tennis und haben sichtlich Spaß am Sport. Waren alle von klein auf so tennisbegeistert oder war Schwester bzw. Bruder eventuell ein Vorbild, auch mit diesem Sport zu beginnen?


Barbara:

Als Kathi und Maxi angefangen haben, wohnten wir gerade in Reutlingen. Kathi war damals 6 und Maxi 4 Jahre alt. In Reutlingen haben die Kinder mit Nachbarskindern auf dem Garagenhof ihre erste Bekanntschaft mit Tennis gemacht. Nachdem wir sowieso eine Sportart für die Kinder gesucht hatten und Thorsten und ich auch freizeitmäßig Tennis in der Jugend gespielt hatten, meldeten wir die Kinder beim TC Markwasen an. Kathi war gleich sehr begeistert, während Maxi aufgrund seines jungen Alters noch etwas Überzeugung brauchte.

Nach 5 Monaten sind wir nach El Paso/Texas, USA, gezogen und dort fing Tennis erst richtig an. In El Paso gab es jeden Tag nach der Schule ein Jugendtraining, zu dem man ganz flexibel kommen konnte oder auch nicht. Wir waren jeden Tag dort, weil die Kinder so viel Spaß daran hatten. Natürlich hatte dies für uns auch den positiven Nebeneffekt, dass die Kinder die Sprache spielerisch erlernen konnten. Glücklicherweise war der Club nur 5 Minuten mit dem Auto von unserem Haus entfernt, aus heutiger Sicht ein Traum. Der dortige Cheftrainer, ein Kroate, nahm die Kinder immer mehr unter seine Fittiche und förderte sie sehr. Es folgten unzählige zusätzliche Einzeltrainings. In den Ferien gab es täglich Summer-Camps. Als Kathi etwas älter war, organisierte unser Trainer zusätzlich College-Studenten/-innen, die mit ihr täglich in den Ferien trainierten.

Auch für Erwachsene gab es jeden Morgen Trainingsgruppen, an denen man flexibel teilnehmen konnte. Hier entdeckte auch ich wieder Tennis für mich und nahm die kleine Annabell immer mit. Sie wuchs also quasi auf dem Tennisplatz auf. Irgendwann lies es sich nicht mehr verhindern, dass sie unbedingt auch anfangen wollte. Sie startete daher schon im Alter von 3 Jahren und war sofort konzentriert dabei. Recht schnell überholte sie die anderen Kinder in ihrem Alter und konnte in ältere Trainingsgruppen aufsteigen. Einer der jüngeren Trainer hatte sie besonders ins Herz geschlossen. In den Ferien trainierte er täglich alleine mit ihr, wodurch sie extreme Fortschritte machte.


TABB:

Training, Übungsmatches, Verbandsspiele, Turniere: Deine Kinder sind stets auf dem Tennisplatz und dies schon von klein auf. In jedem Fall auch ein erheblicher Zeitaufwand für Dich als Mutter. Wie schwierig ist es für Dich, alles zu organisieren. Es ist sicher nicht einfach, wenn z.B. jedes Kind auf einem anderen Turnier spielt. Wie begleitet Ihr als Eltern die sportlichen Aktivitäten der Kinder?


Barbara:

Die Organisation ist in der Tat eine große Herausforderung. Bis die Trainingspläne mit den unterschiedlichsten Spielorten vor allem bedingt durch den Kader von Annabell stehen, habe ich immer schlaflose Nächte, in denen ich gedanklich alle Varianten durchspiele. Der Fahraufwand ist wirklich immens, zumal wir in Stuttgart-Sillenbuch und nicht in Böblingen wohnen. Daher ist eine gute Trainings-Organisation besonders wichtig, damit auch genug Zeit für die Schule bleibt. Ich verbringe meist den gesamten Nachmittag mit Fahrdiensten. In der Regel lohnt es sich für mich nicht, zwischendurch nach Hause zu fahren, also habe ich mich so organisiert, dass ich in der Zwischenzeit beispielsweise meine Einkäufe in der Nähe der Tennisplätze erledige und nicht am Wohnort. Ich mache es aber unglaublich gern für die Kinder und freue mich, dass sie so viel Spaß an diesem Sport haben. Ausserdem ist es viel besser als zu Hause am Computer zu zocken. Am Wochenende kann ja zum Glück Thorsten mithelfen. Während der Verbandsrunde ist es uns aber leider nicht immer möglich, bei allen Kindern anwesend zu sein. Die Großen finden es sowieso mittlerweile schöner, nicht ständig beobachtet zu werden. Die Verbandsrundenzeit ist wirklich sehr stressig, wenn beispielsweise zwei Kinder freitags um 14:30 Uhr auf weit voneinander entfernten Anlagen sein müssen und später auch wieder abzuholen sind.


TABB:

Seit der Corona-Pandemie war und ist oft auch der Tennissport nur eingeschränkt möglich. Wie schwierig ist es für Deine Kinder, mit weniger Tennis als üblich zurecht zu kommen?


Barbara:

Durch die vielen Turniere haben wir oft Stress und Zeitdruck. Im ersten Lockdown war es daher ganz schön, eine Auszeit zu haben, da ja keiner spielen konnte. Mittlerweile fehlt das natürlich total. Meine Kinder haben alle selbständig viel Fitness gemacht und dadurch auch gelernt, gewisse Trainingsformen selbst zu organisieren. Natürlich spornen sie sich untereinander an, denn keiner möchte den anderen nachstehen. Das ist der Vorteil bei drei Kindern.


TABB:

Fühlt sich Deine Familie bei der TABB wohl? Seid Ihr mit dem Trainingsangebot, der Infrastruktur und dem Club allgemein zufrieden?


Barbara:

Von USA aus hatte ich vor unserer Rückkehr nach verschiedenen Clubs im Raum Stuttgart Ausschau gehalten. Mir war klar, dass es vor allem ein Club mit vielen Hallenplätzen sein musste, damit die Kinder parallel spielen können, da wir es sonst zeitlich nicht schaffen würden. Daher sind viele Clubs von vornherein ausgeschieden. Als wir schliesslich zurückkamen, hatte Böblingen gerade ein Sommer-Camp, die Stuttgarter Vereine nicht. Wir wurden sehr herzlich aufgenommen und sind dann einfach hängen geblieben. Es stellte sich heraus, dass der Club einen sehr guten Ruf hat. Die Art des Trainings sowie die Trainer selbst haben uns sofort überzeugt. Ausserdem ist die Anlage einfach ein Traum, verglichen mit vielen Anlagen in Stuttgart. Schließlich war ja klar, dass ich dort viel Zeit verbringen würde. Wir fühlen uns von Anfang an sehr wohl, auch wenn der Fahraufwand wirklich riesig ist. Die akribisch erstellten TABB-Trainingspläne kommen unseren zeitlichen Bedürfnissen weitmöglichst entgegen, was für mich wie schon erwähnt extrem wichtig ist.


TABB:

Wenn Du einen Wunsch an die TABB hättest, was unbedingt verbessert werden müsste, was wäre das?


Barbara:

Ich denke unser Verein ist schon sehr gut aufgestellt. Trotzdem einige Ideen: In den Ferien haben Jugendliche mehr Zeit aber weniger feste Trainingseinheiten. Schön wäre es, wenn dann ab und zu Studenten/-innen mit jüngeren Spielern/-innen trainieren würden. Ich fände es auch super, wenn nach Corona wieder mehr Leistungs-Camps angeboten werden könnten, eventuell auch mit Mentaltraining und viel Kondi. Ganz toll wäre ein Hartplatz draussen, auf dem man ganzjährig spielen kann.


TABB:

Du bist so häufig auf dem Tennisplatz. Lass uns doch teilhaben an der lustigsten oder skurrilsten Geschichte, die Du beim Tennis erlebt hast.


Barbara:

Die Ernsthaftigkeit der Verbandsspiele war eine ganz neue Situation für uns. In den USA war dies längst nicht so zeitaufwendig und verbissen. Wir waren verwundert, dass man quasi im Sommer an den Wochenenden nicht anderes zu tun haben sollte. Mit den Situationen, die wir dabei erlebt haben, könnte man viele Seiten füllen. Aber die meisten Tennisspieler/-innen kennen dies sicher aus eigener Erfahrung.

An einem Verbandsspiel-Samstag brachte Thorsten Maxi ganz entspannt nach Böblingen. Bald stellte sich heraus, dass der Spielführer am Vorabend vergessen hatte, die Bälle bei Peter abzuholen. Thorsten wurde an diesem Samstag von mehreren aufgeregten Müttern und zusätzlich telefonisch zur „juristischen Beratung“ hinzugezogenen Vätern aus einem renommierten Stuttgarter Tennisverein über Regelkunde aufgeklärt. Heiko konnte die Situation dann klären, die Bälle trafen drei Minuten verspätet noch ein, die Begegnung war trotzdem verloren.

Insgesamt sind wir sehr glücklich, dass unsere Kinder diesen Sport ausüben und so viel Spaß daran haben. Wir unterstützen sie sehr gerne dabei!

Barbara, wir bedanken uns ganz herzlich für das tolle Interview und wünschen Dir und Deiner gesamten Familie noch viel Spaß beim Tennis und auf unserer Anlage im Zimmerschlag.





Interview mit Torsten Kronshage

23.12.2020 - Ohne das Ehrenamt ist ein Vereinsleben kaum denkbar. Egal ob Tennisclub oder Schachverein der Vorstand trägt nicht nur Verantwortung, sondern führt einen Verein auch in die Zukunft. In einem interessanten Gespräch mit unserem neuen Vorsitzenden des Vorstands, Torsten Kronshage, konnten wir erfahren welche Probleme die Corona Situation für Vereine mit sich bringt und welche Wege die TABB in Zukunft geht, um einer der attraktivsten Clubs im Südwesten zu bleiben. 


TABB: 
Hallo Torsten, freut uns sehr, dass Du heute die Zeit gefunden hast uns zu einem kleinen Interview zur Verfügung zu stehen. Du hast im Juli von Frank Zweygart das Amt des Vorsitzenden im Vorstand der TABB übernommen. Was hat Dich dazu in einem doch für alle schwierigen Jahr bewogen?


Torsten: 
Als ich das erste Mal angesprochen wurde, ob ich mir vorstellen könnte die Rolle von Frank zu übernehmen, das war bereits in 2019, da war die Welt noch in Ordnung. Für mich war dann aber klar, dass ich zu meiner Zusage stehen werde. Ich bin schon seit über 25 Jahren Mitglied in der TABB und bin sehr begeistert, was die Verantwortlichen aus der TABB gemacht haben. Sie sind ein tolles Team und ich möchte gerne meinen Teil dazu beitragen, dass wir uns als Abteilung entsprechend weiterentwickeln.


TABB:
Die Corona-Pandemie stellt gerade auch für Sportvereine eine besondere Herausforderung dar. Wie ist aus Deiner Sicht die aktuelle Lage der TABB einzuschätzen? Welche wirtschaftlichen aber auch sportlichen Auswirkungen siehst Du durch die Krise?


Torsten: 
Ja das stimmt, die Herausforderungen sind wirklich besonders aber wir vertrauen darauf, dass wir diese mit unseren Mitgliedern gemeinsam durchstehen werden. Im Frühjahr haben wir schon eine große Welle an Solidarität gespürt, denn viele unserer Hallenabonnnenten hatten auf eine Rückerstattung ihrer Kosten verzichtet.
Wir hoffen natürlich auch auf eine Unterstützung der Regierung und sind optimistisch, dass der Sport dort auch entsprechendes Gewicht bekommen wird.
Was das Sportliche angeht hoffen ich natürlich, dass wir spätestens ab dem Frühjahr wieder regulär Tennis spielen können und auch die Verbandsspiele im Sommer wie gewohnt stattfinden wird.

TABB: In schwierigen Zeiten ist ein Blick in die Zukunft oft motivierend. Was möchtest Du bei der TABB in den nächsten Jahren erreichen bzw. wo siehst Du den größten Verbesserungsbedarf?


Torsten: 
Ich möchte erreichen, dass unsere Mitglieder gerne in der TABB sind, dass sie Spaß haben und sich als Teil einer Gemeinschaft fühlen. Und natürlich wollen wir viele neue Mitglieder gewinnen.
Mit unserem Fast Learning Angebot haben wir hier auch schon erste Erfolge und ich bin sicher, dass wir da auf dem richtigen Weg sind. Wichtig ist mir, dass wir weiterhin auf sportliche Höchstleistungen setzen. Wir wollen auch in Zukunft eine sehr gute Jugendarbeit machen und wir wollen weiterhin in vielen Altersklassen auf hohem Niveau vertreten sein.
Ich möchte, dass sich die Mitglieder mit den Top Teams identifizieren und dass sie sie bei ihren Spielen unterstützen. Wir werden also mit Sicherheit keine „Söldnertruppe“ einkaufen, sondern weiterhin sinnvoll in den eigenen Nachwuchs investieren.
Ich denke, in dem was wir unseren Mitgliedern anbieten, können wir noch besser werden. So haben wir uns im Vorstand vorgenommen, ab dem nächsten Jahr mehr verschiedene Events anzubieten und diese auf unsere Website rechtzeitig zu publizieren. Da soll dann häufiger etwas auf der Anlage los sein, für das es sich lohnt dazu zu kommen. Bestimmt fällt einige der Mitglieder dann auch etwas ein, das sie selbst für alle organisieren können.


TABB: 
Tennisvereine gibt es in der näheren Umgebung viele. Was macht die TABB aus Deiner Sicht zu einem ganz besonderen Tennis-Club?

Torsten: Zunächst einmal haben wir eine der schönsten Anlagen im ganzen Verband, zumindest habe ich bei meinen vielen Auswärtsspielen bisher noch keine Schönere gesehen.

Außerdem sind unsere Strukturen wirklich professionell gemanaged und wir investieren sinnvoll in unsere Zukunft. Wir haben ein TOP Trainer Team mit toller Kontinuität und investieren damit auch ganz bewusst in den eigenen Nachwuchs. Außerdem haben wir mit Jan Eble einen hauptamtlichen Geschäftsführer, der einen super Job macht und der einen großen Anteil an der positiven Entwicklung in den letzten Jahren hat.


TABB: 
Deine berufliche Vita zeigt, dass Du für Kontinuität stehst. Du bist seit über 30 Jahren bei IBM tätig. Welche Funktion übernimmst Du hier aktuell? Was macht den Reiz dieses Unternehmens aus?


Torsten: 
Es hat mich 1983 aus Osnabrück nach Böblingen verschlagen, weil ich ein Duales Studium bei der IBM begonnen habe. In den vielen Jahren durfte ich viele verschiedene Fach- und Führungsaufgaben übernehmen, die seit 25 Jahren alle innerhalb des Personalbereichs lagen.
Der Reiz dieses Unternehmens war immer, dass man sich stets nach seinen eigenen Stärken und Neigungen weiterentwickeln konnte. So war eines meiner Karriere Highlights, dass ich mal für 1,5 Jahre mit meiner Familie in unserer europäischen Zentrale in Paris leben und arbeiten durfte.
Seit 2013 bin ich für die Ausbildung in der IBM in Deutschland verantwortlich und bin damit wieder dahin zurückgekommen, wo alles mal begonnen hat.


TABB: 
Berufsbedingt bist Du also durchaus Stress gewohnt. Ist Tennis aus Deiner Sicht der beste Ausgleich zu einem anstrengenden Tag im Büro oder hast Du andere Hobbys die für Dich genauso wichtig sind?

Torsten: Tennis ist für mich vor allem im Sommer ein sehr guter Ausgleich. Darüber hinaus halte ich mich mit viel Sport fit. Ich radele jeden Morgen auf meinem Hometrainer und gehe regelmäßig ins Fitness Studio. Ansonsten gehe ich im Sommer gerne wandern und im Winter gerne Ski fahren.


TABB: 
Du hast in Deiner Jugend viel Tischtennis gespielt und bist dann zum Tennis gewechselt. Was hat für Dich den Ausschlag gegeben die Sportart zu wechseln?

Torsten: Ich habe eine Weile beides parallel gemacht, musste dann aber irgendwann mit Tischtennis aufhören, weil ich nicht mehr gut genug laufen konnte. Parallel hat mein kleiner Sohn Mitte der 90er Tennis für sich entdeckt und das war dann auch für mich der Anlass, mehr Zeit beim Tennis zu verbringen.
Nachdem ich dann 2 künstliche Hüftgelenke hatte, konnte ich langsam wieder mit Tennis Doppel anfangen. Das wurde zum Glück immer besser sodass ich auch seit einigen Jahren auch wieder regelmäßig Einzel spielen kann.
Übrigens spielt mein „kleiner“ Sohn ab der kommenden Saison bei den Herren 30 und ich freue mich schon sehr darauf bei den Spielen des Teams zuzuschauen.


TABB: 
Über all die Jahre mit Turnieren und Verbandsspielen in diversen Mannschaften hast Du sicher viel auf den Tenniscourt erlebt. Lass uns doch an der lustigsten Geschichte teilhaben die Du je auf einem Tennisplatz erlebt hast. Was fällt Dir spontan ein?


Torsten: 
Ja, da gibt es in der Tat eine Situation die super lustig war und die ich niemals vergessen werde. Das war im Juli 2015, es war unser letztes Verbandsspiel in Gärtringen und es war auch noch zufällig mein Geburtstag. Wir hatten ungefähr Windstärke 10 und selbst halbwegs reguläres Tennis war nicht mehr möglich. Man musste in eine komplett andere Richtung schlagen damit der Ball dann doch mit viel Glück im gegnerischen Spielfeld ankam. Mein Einzelgegner und ich haben sehr viel gelacht, wobei ich noch ein bisschen mehr Spaß hatte als er, denn es gelang mir deutlich besser damit umzugehen als ihm. Auch der gemeinsame Abend mit unseren Gastgebern in ihrem Vereinsrestaurant war dann total nett und wir haben noch viel Spaß (und viel Ramazzotti) gehabt.


Torsten, vielen Dank für das nette Interview. Die TABB wünscht Dir alles Gute und viel Erfolg für die Zukunft.

Interview mit Nic Wiedenhorn

02.12.2020 

TABB: 
Nic, vielen Dank, dass Du uns heute zum Interview zur Verfügung stehst. Seit Herbst bist Du in den USA am College. Was hat Dich dazu bewogen ein Studium in den USA zu beginnen?


Nic:  
Danke an Euch, dass Ihr an mich bezüglich eines Interviews gedacht habt. Ich stehe Euch natürlich gerne zur Verfügung. Ich habe in Deutschland nach der Schule eine klassische Ausbildung angefangen, aber schnell gemerkt, dass dies für mich nicht passt. Auch die Kombination mit dem Sport war nicht so leicht. Dadurch, dass einige Freunde/Bekannte auf dem College sind und mir darüber viel erzählt haben, habe ich mich näher informiert und fand ein Studium in den USA eine super Idee.


TABB: 
Erzähle uns doch ein wenig davon, wie die Verbindung aus Studium und Tennissport dort ausschaut?


Nic: 
Wir haben ganz normal Vorlesungen an der Universität. Jeden Tag bekommen wir unseren Trainingsplan, welcher an die Schulzeiten angepasst ist. Das bedeutet, dass ich manchmal morgens vor den Vorlesungen Training habe, oder nachmittags nach den Kursen.


TABB: 
Klingt abwechslungsreich. Abgesehen davon, dass in den USA nur auf Hartplatz gespielt wird, wie unterscheidet sich das Training dort von dem Training bei uns in Deutschland?


Nic: 
Das klassische Tennis Training unterscheidet sich nicht groß. Wir spielen vielleicht etwas mehr Doppel als in Deutschland und die Trainingseinheiten sind länger.


TABB: 
Training ist natürlich ein wichtiger Aspekt. Du bist jedoch in den Staaten auch auf Turnieren und mit Deiner Mannschaft aktiv. Wie wichtig sind diese Wettkampfsituationen für Dein Spiel?


Nic: 
Durch die ganze Corona Situation hatten wir noch keine Spiele. Ich freue mich allerdings auf die kommende Saison, die im Januar beginnt. Ich hoffe, dann ist die Lage etwas anders. Die Wettkampf Situation bringt uns alle weiter, so können wir unser Spiel weiterentwickeln. Ich freu mich drauf, es wird super Spaß machen.


TABB: 
Du hast die Corona Pandemie schon angesprochen. Das Thema war in 2020 allgegenwärtig. Wir haben gehört, dass Du Dich mit dem Virus infiziert hast. Wie war die Situation für Dich und wie geht es Dir heute?


Nic: 
Leider hat sich fast unser ganzes Team infiziert. Das ist zwar nicht schön und ganz sicher keine Situation die man sich wünscht, allerdings aufgrund der vielen Kontakte im Studium auch schwierig zu vermeiden. Für mich war es natürlich nicht schön 2,5 Wochen in Quarantäne zu müssen und gesundheitlich habe ich mich auch nicht gut gefühlt. Die ersten 1-2 Wochen nach Corona waren körperlich schwierig im Training, aber mittlerweile ist alles wieder gut.


TABB: 
Ist die Leistungsdichte der Spieler in den USA mit unserer vergleichbar oder wirst Du hier stärker gefordert?


Nic: 
Ich denke das ist schwer zu vergleichen, da ich abgesehen von unserem Team nicht wirklich viele Spieler gesehen habe. Es wurde ja vieles abgesagt. Die Dichte bei uns im Team ist allerdings ganz gut und kann man auf jeden Fall mit der Leistungsstärke in Deutschland vergleichen.


TABB: 
2020 war Wahljahr in den USA. Trump vs. Biden. Wie hast Du den Wahlkampf erlebt? War das Thema am Campus und unter Deinen Studienkollegen*innen?


Nic: 
Das ist in den USA schon ein größeres Ereignis als hier. Natürlich wird sehr viel darüber geredet und überall laufen Menschen mit Plakaten herum und machen Wahlkampf. Persönlich habe ich mich damit nicht zu sehr beschäftigt, da die Medien einen ohnehin auf dem neusten Stand halten.


TABB: 
Gut, für jeden Schwaben*in ist der Stuttgarter Fernsehturm groß, aber das Größte sind ja bekanntlich „Linsen mit Spätzle und Saitenwürschtle“. Gabs abgesehen von der Deutschen Küche was, dass Du in den USA ganz besonders vermisst hast?


Nic: 
Ja, das deutsche Essen hat ab und an echt gefehlt. Abgesehen von der Küche habe ich mich allerdings relativ schnell heimisch gefühlt.


TABB: 
Nic, vielen Dank für das tolle Interview, wir wünschen Dir auf Deinem weiteren Weg im College alles gut!


Nic: 
Danke! Ich wünsche allen Lesern*innen dieses Interviews schon jetzt eine tolle Weihnachtszeit. Bleibt alle gesund! Ich hoffe wir sehen uns auf der Anlage im Zimmerschlag wieder.