Interview mit Nic Wiedenhorn

02.12.2020 

TABB: 
Nic, vielen Dank, dass Du uns heute zum Interview zur Verfügung stehst. Seit Herbst bist Du in den USA am College. Was hat Dich dazu bewogen ein Studium in den USA zu beginnen?


Nic:  
Danke an Euch, dass Ihr an mich bezüglich eines Interviews gedacht habt. Ich stehe Euch natürlich gerne zur Verfügung. Ich habe in Deutschland nach der Schule eine klassische Ausbildung angefangen, aber schnell gemerkt, dass dies für mich nicht passt. Auch die Kombination mit dem Sport war nicht so leicht. Dadurch, dass einige Freunde/Bekannte auf dem College sind und mir darüber viel erzählt haben, habe ich mich näher informiert und fand ein Studium in den USA eine super Idee.


TABB: 
Erzähle uns doch ein wenig davon, wie die Verbindung aus Studium und Tennissport dort ausschaut?


Nic: 
Wir haben ganz normal Vorlesungen an der Universität. Jeden Tag bekommen wir unseren Trainingsplan, welcher an die Schulzeiten angepasst ist. Das bedeutet, dass ich manchmal morgens vor den Vorlesungen Training habe, oder nachmittags nach den Kursen.


TABB: 
Klingt abwechslungsreich. Abgesehen davon, dass in den USA nur auf Hartplatz gespielt wird, wie unterscheidet sich das Training dort von dem Training bei uns in Deutschland?


Nic: 
Das klassische Tennis Training unterscheidet sich nicht groß. Wir spielen vielleicht etwas mehr Doppel als in Deutschland und die Trainingseinheiten sind länger.


TABB: 
Training ist natürlich ein wichtiger Aspekt. Du bist jedoch in den Staaten auch auf Turnieren und mit Deiner Mannschaft aktiv. Wie wichtig sind diese Wettkampfsituationen für Dein Spiel?


Nic: 
Durch die ganze Corona Situation hatten wir noch keine Spiele. Ich freue mich allerdings auf die kommende Saison, die im Januar beginnt. Ich hoffe, dann ist die Lage etwas anders. Die Wettkampf Situation bringt uns alle weiter, so können wir unser Spiel weiterentwickeln. Ich freu mich drauf, es wird super Spaß machen.


TABB: 
Du hast die Corona Pandemie schon angesprochen. Das Thema war in 2020 allgegenwärtig. Wir haben gehört, dass Du Dich mit dem Virus infiziert hast. Wie war die Situation für Dich und wie geht es Dir heute?


Nic: 
Leider hat sich fast unser ganzes Team infiziert. Das ist zwar nicht schön und ganz sicher keine Situation die man sich wünscht, allerdings aufgrund der vielen Kontakte im Studium auch schwierig zu vermeiden. Für mich war es natürlich nicht schön 2,5 Wochen in Quarantäne zu müssen und gesundheitlich habe ich mich auch nicht gut gefühlt. Die ersten 1-2 Wochen nach Corona waren körperlich schwierig im Training, aber mittlerweile ist alles wieder gut.


TABB: 
Ist die Leistungsdichte der Spieler in den USA mit unserer vergleichbar oder wirst Du hier stärker gefordert?


Nic: 
Ich denke das ist schwer zu vergleichen, da ich abgesehen von unserem Team nicht wirklich viele Spieler gesehen habe. Es wurde ja vieles abgesagt. Die Dichte bei uns im Team ist allerdings ganz gut und kann man auf jeden Fall mit der Leistungsstärke in Deutschland vergleichen.


TABB: 
2020 war Wahljahr in den USA. Trump vs. Biden. Wie hast Du den Wahlkampf erlebt? War das Thema am Campus und unter Deinen Studienkollegen*innen?


Nic: 
Das ist in den USA schon ein größeres Ereignis als hier. Natürlich wird sehr viel darüber geredet und überall laufen Menschen mit Plakaten herum und machen Wahlkampf. Persönlich habe ich mich damit nicht zu sehr beschäftigt, da die Medien einen ohnehin auf dem neusten Stand halten.


TABB: 
Gut, für jeden Schwaben*in ist der Stuttgarter Fernsehturm groß, aber das Größte sind ja bekanntlich „Linsen mit Spätzle und Saitenwürschtle“. Gabs abgesehen von der Deutschen Küche was, dass Du in den USA ganz besonders vermisst hast?


Nic: 
Ja, das deutsche Essen hat ab und an echt gefehlt. Abgesehen von der Küche habe ich mich allerdings relativ schnell heimisch gefühlt.


TABB: 
Nic, vielen Dank für das tolle Interview, wir wünschen Dir auf Deinem weiteren Weg im College alles gut!


Nic: 
Danke! Ich wünsche allen Lesern*innen dieses Interviews schon jetzt eine tolle Weihnachtszeit. Bleibt alle gesund! Ich hoffe wir sehen uns auf der Anlage im Zimmerschlag wieder.





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