Interview mit Brigitte Wolff

21.11.2021 - Je größer ein Verein ist, desto mehr organisatorische Aufgaben stehen an. Brigitte Wolff ist bei uns im Club für die Planung und Umsetzung vieler Prozesse im Club-Büro zuständig. Neben dem Job an der Tastatur und am Telefon ist Brigitte auch auf den Court stets aktiv. Im heutigen Interview gibt uns Brigitte einen Einblick in Ihre Aufgaben bei der TABB und Ihre Tätigkeit als Fitness-Trainerin. 


TABB: 

Hallo Brigitte, herzlichen Dank, dass Du an unserem Interview teilnimmst. Über 25 Jahre bist Du bereits Mitglied bei der TABB. Du spielst nicht nur für die Damen 50 aktiv in der Mannschaft sondern bist auch im Büro für die Mitgliederbetreuung zuständig. Was fasziniert Dich besonders an unserer Tennisabteilung?

 

Brigitte: 

Es ist die Atmosphäre, wenn man die Anlage betritt. Wir haben eine der schönsten Anlagen und nette Leute, die zusammen Spaß am Tennisspielen haben. Man lernt immer wieder neue Menschen kennen. Es ist einfach schön zu sehen, egal in welchem Alter, wieviel Spaß man beim Tennis haben kann. Und natürlich unsere wunderschöne Anlage, die von allen bewundert und gelobt wird.

 

TABB: 

Schilder uns doch ein wenig welche Aufgabe Du im Office der TABB genau übernimmst? Um was kümmerst Du Dich hier und wie unterstützt Du damit die Mitglieder?

 

Brigitte: 

Im Büro übernehme ich diverse Aufgabenbereiche rund um die Betreuung der Mitglieder. Dazu zählen: 

-Mitgliederverwaltung, Ein- und Austritte in unseren verschiedenen Systemen einpflegen wie Platzbuchungssysteme und in unserem neuen Club Desk-Mitgliedersystem, das wir seit 2020 haben

-Zusammenarbeit mit der SVB – Mitgliederdaten in deren System überprüfen und aktuell halten

-Neue Mannschaftsspieler in Nuliga anlegen, Spieler IDs, Spiellizenz-Anträge und -wechsel beantragen

-Organisation Verbandsspiele (Vorbereitung Mannschaftsordner, Platzbelegung, Aushänge, usw.)

-Unterstützung Trainer, Mitglieder bei Platzbuchung

-Unterstützung unseres Geschäftsführers bei Rechnungserstellung für Halle, Sonderrechnungen für Sponsoren, usw.

-Leistungsförderungen ausstellen und an den SVB weiterleiten für die Leistungsträger, die im Sportstudio trainieren 

-Sonstige verschiedenste Anliegen und Wünsche der Mitglieder und Trainer

-Unterstützung bei Events (Turniere, Camps, etc.)

Oder verkürzt gesagt alle administrativen und organisatorischen Aufgaben, die bei der TABB und in Zusammenarbeit mit der SVB anfallen. 

 

TABB: 

Du hast 2017 die Ausbildung zur C-Trainerin Fitness + Gesundheit sowie 2020 die Ausbildung zum 4XF Functional Training Instructor gemacht und bist neben Deinem Job in der TABB noch als Trainerin im Paladion tätig. Wie wichtig ist Dir Deine Aufgabe dort? 

 

Brigitte: 

Ich gebe momentan durch Corona bedingt nur meinen FT Kurs im Paladion, springe aber auch für meine Trainerkolleginnen bei anderen Kursen ein, wenn jemand ausfällt. Vor Corona habe ich in Böblingen für die Mitarbeiter*innen der Fa. Moog und  der Stadt Böblingen Faszientraining gegeben, ebenso beim Landratsamt Rückentraining. Das ist zur Zeit leider nicht möglich. Wir hoffen alle, dass das irgendwann wieder möglich sein wird. 

Die Arbeit dort macht mir sehr viel Spaß, es ist für mich auch mein Ausgleich zum Tennissport.

Weiterhin bin auch 1 mal/Woche im Sportstudio an der Theke, zur Zeit auch vertretungsweise 3 mal mittags, was mir auch großen Spaß macht. Dort habe ich nette Kollegen*innen und Kunden*innen. Es ist sehr abwechslungsreich, da die Theke der erste Anlaufpunkt für alle Anfragen ist, die dann entsprechend bearbeitet oder weitergeleitet werden. Ich bin sozusagen das Bindeglied zwischen SVB und Tennisabteilung, habe mir in den vielen Jahren durch viele Kontakte ein Netzwerk von Ansprechpartnern aufgebaut und kann so auch den kleinen Dienstweg nutzen, was sehr oft sehr hilfreich ist.

 

TABB: 

Was reizt Dich besonders an der Tätigkeit als Fitnesstrainerin? Welches Feedback bekommst Du von Kursteilnehmer*innen zu Deinem Kursangebot?

 

Brigitte: 

In erster Linie ist für mich persönlich Fitness sehr wichtig, auch als aktive Mannschaftsspielerin. Dann freue ich mich natürlich meine Teilnehmer*innen immer wieder mit neuen Fitnessübungen zu überraschen, damit sie weiterhin motiviert bleiben und an ihrer Fitness arbeiten, sich physisch als auch psychisch wohlfühlen und bilde mich dafür regelmäßig weiter. 

Die Rückmeldungen sind durchweg positiv, sie lieben die Abwechslung und sind auch sehr interessiert, wenn ich während den Übungen erkläre, welchen Muskel sie gerade trainieren oder weshalb. Die Informationen finden sie sehr hilfreich, auch zu verstehen, warum und wie man die Übungen ausführen sollte.

Ich gebe auch immer verschiedene Levels vor, damit jeder Teilnehmer entsprechend seinen Möglichkeiten trainieren kann.

 

TABB: 

Fitness wird häufig mit Jugendlichkeit in Verbindung gebracht. Die Generation Ü50 ist jedoch heute sportlich so aktiv wie nie? Welche Bedeutung hat Fitness aus Deiner Sicht gerade für Menschen über 50?

 

Brigitte: 

Fitness bezeichnet allgemein die Lebenstauglichkeit des Menschen sowie dessen aktuelle Eignung für beabsichtigte Handlungen.

Ich sehe immer wieder im Studio deutlich, wer schon jahrelang regelmäßig trainiert. Diese Menschen sind auch im hohen Alter körperlich und geistig noch sehr fit und pflegen ihre sozialen Kontakte. Das ist für viele auch ein wichtiger Grund, ins Studio zu kommen. Sport ist für die Ü 50 Generation wichtig, weil sie merken, dass der Körper an der einen oder anderen Stelle mit ihnen „spricht“. Viele klagen über Rückenschmerzen durch das viele Sitzen, Kopfschmerzen, Verspannungen in der Nackengegend usw. Schlimmstenfalls haben sie bereits größere, körperliche Defizite und ihnen wird dann bewusst, dass, wenn sie zielgerichtet trainieren, die Beschwerden sich bessern, bestenfalls sogar verschwinden. Sie machen aber auch die Erfahrung, dass die Beschwerden zurückkehren, wenn sich der Schlendrian wieder einschleicht.

 

TABB: 

Zu Zeiten von Borg und Conners war Tennis nun nicht gerade ein besonders athletischer Sport. Heute sieht das ganz anders aus. Wie wichtig schätzt Du heute die Bedeutung von körperlicher Fitness für den Tennissport ein?

 

Brigitte: 

Der Tennissport hat sich in den letzten Jahren sehr verändert, was auch auf die Technik zurückzuführen ist. Das Spiel ist schneller, härter, athlethischer geworden.

Früher hat man z. Bsp. mit 100km/h aufgeschlagen, heute hat sich die Aufschlagsgeschwindigkeit mehr als verdoppelt. Die Spieler*innen im Profibereich trainieren Ausdauer, Kraft, Beweglichkeit, Schnelligkeit, Koordination, um den Körper bestens auf ein Match vorzubereiten. Alles ist viel schneller, da muss auch die Koordination trainiert werden, damit die Bewegungsabläufe ökonomischer ablaufen und in Bruchteilen von Sekunden automatisiert abgerufen werden können. Und die Regeneration darf nicht außer Acht gelassen werden, der Körper muss sich auch erholen können. Es kommt auch immer auf das Ziel an, das sich Spieler*innen setzen. Folglich muss das Training zielgerichtet angepasst werden. Auf einen Trainingsreiz antwortet der Körper mit einer Anpassung der Leistungsfähigkeit (Adaption). Training ist das Bemühen, durch gezielte Maßnahmen auf den Organismus einzuwirken. Wobei wir da zwischen Leistungssport, Freizeitsport und Gesundheitssport unterscheiden.

 

TABB: 

Wie siehst Du das Thema Fitness im Bereich Kinder und Jugendliche? Häufig ist zu lesen, dass Kinder heute weit weniger sportlich wären als vor 20 oder 30 Jahren. Siehst Du das ähnlich?

 

Brigitte: 

Das ist eine sehr wichtige Frage. Ich war vor kurzem echt erschrocken, zu sehen, dass manche Kinder nicht in der Lage sind, einen Ball zu fangen oder zu werfen! Ich meine Kinder sind nicht weniger sportlich als früher, man muss sie nur von klein auf für Bewegung spielerisch begeistern. Durch Bewegung lernen sie grundlegende Dinge, die sich in späteren Jahren nicht so einfach „nachlernen“ lassen und entwickeln ihre eigenen Bewegungsmuster. 

Ich kann nur jedem raten: Geht mit den Kindern raus in den Wald, auf den Spielplatz usw. Rennen, laufen, hüpfen, hängen, schaukeln, balancieren, Bälle werfen und fangen, basteln, es gibt so unendlich viele Möglichkeiten, sie zu begeistern, Ihre Phantasie „anzuschubsen“ und auch zusammen Spaß zu haben. 

Die wertvollste Zeit mit den Kindern sollte man nutzen und genießen, denn sie geht schnell vorbei und die Kinder werden sich später immer wieder gerne an diese Momente erinnern.

 

TABB: 

Wenn Du einen Wunsch frei hättest, was würdest Du bei der TABB auf jeden Fall verbessern wollen? 

 

Brigitte: 

An dieser Stelle danke ich dem gesamten Vorstand ganz herzlich für das mir entgegengebrachte jahrelange Vertrauen, das ich sehr schätze. Bei Jan Eble möchte ich mich hier als Mitarbeiterin bedanken, wir sind ein sehr gut eingespieltes Team in den Jahren geworden. Ebenso mein Dank an ihn als TABB-Mitglied, für die unendliche, nicht enden wollende Energie, die er täglich aufbringt, um die TABB ständig neu zu erfinden! Viele wissen gar nicht, was er Tag für Tag mit vollem Engagement und mit sehr viel Herzblut leistet, auch nach Feierabend, falls er dieses Wort überhaupt kennt. Das ist wirklich bemerkenswert und unglaublich. Mein Wunsch: Ich hoffe, dass ich in Zusammenarbeit mit den Trainern und dem Geschäftsführer Jan Eble die TABB weiterhin tatkräftig unterstützen kann.

Ansonsten steht die Tennisabteilung super da, aber Jan hat bestimmt schon das nächste Projekt im Kopf, um die TABB noch weiter voran zu treiben, getreu dem Motto: Stillstand ist Rückschritt und Rückschritt gibt es bei der TABB nicht! 

 

TABB: 

Bring unsere Leser*innen doch ein wenig zum Lachen oder Staunen. Gibt es eine Geschichte, welche Dir auf der Tennisanlage bis heute in Erinnerung geblieben ist? Vielleicht etwas besonders Lustiges oder auch etwas, das Dich mit Erstaunen zurückgelassen hat. Irgendwas, das in den letzten 25 Jahren besonders war? Ich finde diese Frage würde das Interview gut abschließen.

 

Brigitte: 

Besonders war für mich der Moment als sich Eltern und Betreuer der Teilnehmer unseres langjährigen Jugend-Turniers - wo ich auch im Orgateam war - für die tolle Atmosphäre und Organisation bedankt haben. Es waren anstrengende, aber auch lohnende Tage, in denen auch sehr viele Eltern über Jahre mitgeholfen haben. Ohne die ehrenamtlichen Helfer wäre das nicht zu stemmen gewesen. Dafür möchte ich mich auch noch einmal bei allen Helferinnen/Helfern ganz besonders bedanken.

Desweiteren denke oft an die Zeit zurück, als meine beiden Mädels aktiv in den verschiedenen Mannschaften mitgespielt haben, erst Mädchen, dann Juniorinnen, dann Damen. 

Sie haben sich immer für die Mannschaft eingesetzt, auch wenn es manchmal mit der Schule sehr stressig war. Dennoch sie waren immer mit vollem Herzen dabei. 

Auch wir Mütter haben uns untereinander gut verstanden und unsere Mädels unterstützt mit Fahrdienst, Backen und was es halt sonst so brauchte. 

Leider rückt Tennis bei vielen durch Faktoren wie Studium u.ä. irgendwann etwas in den Hintergrund, aber ab und zu schwingt man den Schläger noch und hat Spaß dabei. Vielleicht kommt aber in späteren Jahren die Tennisleidenschaft zurück, wer weiss? Heute ist es leider so, dass sich Eltern zu wenig bis keine Zeit nehmen, aus vielerlei Gründen. Dies ist sehr schade, denn wie schon vorhin bemerkt, die Zeit mit unseren Kindern gemeinsam zu nutzen, ist eines unserer kostbarsten Güter und durch nichts zu ersetzen oder gar nachzuholen.

Ich wünsche mir, dass die Eltern die Zeit mit den Kindern zusammen aktiv wertvoll nutzen, sodass sie irgendwann auch sagen können:

Ja, die Zeit in der TABB war gut, mit vielen, schönen und wertvollen Momenten des Miteinanders, die ihnen dann stets ein Lächeln ins Gesicht zaubern.

 

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