TABB als leitungswasserfeundliche Organisation ausgezeichnet

6.3.2024 - Ehrung inklusive Übergabe der Urkunde.


Am 6. März besuchte Thomas Frank, Projektmitarbeiter der Organisation „a tip: tap“, unsere Tennisanlage. Anlass war die Auszeichnung der TABB als trinkwasserfreundliche Organisation durch a tip: tap. Die Laudatio findest Du unten. Bei der kleinen Feierstunde anwesend waren auch Franka Bruchmann (Stadt Böblingen Stabstelle für Klimaschutz und Nachhaltigkeit) und Harald Link (Geschäftsführer SVB), die beide die Bedeutung des Trinkwasserschutzes für die Nachhaltigkeitsziele der Stadt und der SV Böblingen betonten.

Auszug aus der Laudatio für die TABB: 

 

Wie lässt sich bequem und effizient unser Planet ein bisschen besser machen?

Mein Tipp: Mit dem Trinken von Leitungswasser. Diesen Tipp gebe ich im Namen des Vereins, für den ich heute bei Ihnen bin: a tip: tap.

 

a tip: tap (= ein Tipp: Leitungswasser) ist ein gemeinnütziger Verein, der sich seit knapp 15 Jahren bundesweit für Leitungswasser, gegen Verpackungsmüll und somit für eine ökologisch-nachhaltige Lebensweise einsetzt, sprich: für eine klima- und umweltfreundlichere Gesellschaft. 

 

Dieses Jahr steht bei uns im Zeichen von Leitungswasser und Sport. Anlass dafür ist die Fußball-Europameisterschaft der Männer in Deutschland. Und diese EURO 2024 soll nicht nur ein großer sportlicher Erfolg werden, sondern auch auf einer anderen Ebene: Die UEFA hat angekündigt, dass die EURO 2024 vom 14. Juni – 14. Juli die nachhaltigste Fußball-Europameisterschaft aller Zeiten werden soll. Dies haben wir zum Ausgangspunkt dafür genommen, deutschlandweit Sportorganisationen als leitungswasserfreundlich auszeichnen. Und zwar über den Fußball hinaus: Ob Tennis, Basketball oder Schwimmen, je vielfältiger desto besser. 

 

Eine Kampagne zur Förderung einer leitungswasserfreundlichen Sportlandschaft in Deutschland haben wir zum Weltwassertag gestartet, der am 22. März gefeiert wird. Zum Weltwassertag rufen die Vereinten Nationen seit 1992 auf, um jedes Jahr an das Wasser als kostbarste Ressource unseres Lebens zu erinnern. 

 

Wir leben in einem Zeitalter der Wasserunsicherheit. Noch ist es ein Privileg, dass wir in Deutschland Trinkwasser aus unseren heimischen Hähnen oder aus öffentlichen Trinkbrunnen "zapfen" können, während über rund 2 Milliarden Menschen weltweit keinen sicheren Zugang zu sauberem Wasser haben. Aber: Die Konflikte um das "blaue Gold" in Afrika, Asien oder Südamerika sind auch unsere Konflikte. Auch in Europa schwinden die Wasserreserven in erschreckendem Tempo. Allein Deutschland hat in den vergangenen 20 Jahren Wasser im Ausmaß des Bodensees verloren und zählt damit zu den Ländern, die weltweit am meisten Wasser verloren haben. Die Gründe dafür sind vielfältig. Der Klimawandel spielt eine große Rolle: Rekordtemperaturen; sinkende Grundwasserspiegel; Industrie, Landwirtschaft und Haushalte entnehmen mehr Wasser als natürlich vorkommt. 

 

Wie können wir einen drohenden Wassernotstand verhindern? Wie können wir unsere kostbare Ressource Trinkwasser für uns und nachfolgende Generationen bewahren? 

Leitungswasser trinken, das Bewusstsein für Leitungswasser stärken, bessere Zugänge zu kostenfreiem Trinkwasser schaffen. Denn es gibt in Deutschland mehrere Gründe, Leitungswasser zu trinken: 

 

●     Leitungswasser hat eine gute bis sehr gute Qualität 

●     es spart CO2: es entfallen Produktion und Entsorgung bzw. Recycling der Plastikverpackung; kein Transport des Wasser, der meist per LKW erfolgt; Pro Liter Flaschenwasser fallen durchschnittlich 202,74 g CO2 an. Gemessen am jährlichen Pro-Kopf-Verbrauch der Deutschen ergibt sich daraus eine Menge von 3 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr. 

●     es spart Plastik

●     es spart Geld: 1 Liter Leitungswasser kostet durchschnittlich 0,02 Euro; im Discounter zahlen Sie bereits 0,18 Euro 

●     es ist bequem: man kann es direkt aus dem Hahn "zapfen" und muss es nicht aus Einzelhandelsgeschäften nach Hause tragen 

 

Doch trotz dieser Vorzüge, die das Leitungswasser in Deutschland mit sich bringt, scheint es immer noch Bedenken und Vorurteile zu geben: Seit den 1970er Jahren hat sich in Deutschland der Flaschenwasserkonsum mehr als verzehnfacht. Einer jüngsten Statistik zufolge rangiert Deutschland in Europa auf Platz 2 der Flaschenwassertrinker*innen-Nationen (Statista Consumer Insights). 

 

A tip: tap will eine Trendwende herbeiführen: wir wollen weg vom Flaschenwasser hin zum Leitungswasser. Wir wollen eine größere  gesellschaftliche Wertschätzung unseres Trinkwassers erreichen. Diese Vision einer gesellschaftlichen Bewegung nennen wir "Wasserwende". Wenn das Leitungswasser zum Durstlöscher Nr. 1 in unserer Gesellschaft werden soll, müssen alle gesellschaftlichen Arenen miteinbezogen werden. Auch der Sport. Sportorganisationen, Sportinstitutionen, Sportvereine können hier eine besonders starke Vorbildfunktion einnehmen, da sie viele Menschen erreichen. Die Tennisabteilung der SV Böblingen ist hier ein Vorzeigebeispiel par excellence. 

 

Die Verantwortlichen der Tennisabteilung der SV Böblingen haben schon vor über zehn Jahren die gesellschaftliche Bedeutung von Leitungswasser und auch seine Gefährdung erkannt und gehandelt. Sie haben seinerzeit einen Trinkbrunnen auf Ihrer Anlage errichtet und begonnen, Leitungswasser im Sport salonfähig zu machen. Sie haben nicht nur Ihre eigenen Vereinsmitglieder überzeugt, dass sie mit dem Trinken von Leitungswasser zu einer gesunden und nachhaltigen Lebensweise beitragen, sondern versuchen auch, Gastmannschaften zu überzeugen, an Ihrem Trinkbrunnen ihren Durst zu stillen. Die Tennisabteilung der SV Böblingen ist somit Vorreiter einer leitungswasserfreundlichen Bewegung im deutschen Sport und war auch Vorbild für andere Tennisvereinen in Württemberg. Diese sind Ihrem Beispiel gefolgt und haben auch einen Trinkbrunnen bei sich installiert, z.B. TEC Waldau Stuttgart, TC Doggenburg, TC Weil im Schönbuch, TC Blau-Weiss Vaihingen-Rohr oder TC Herrenberg. 

 

Zudem bekommen bei Ihnen alle neuen Mitglieder kostenlos eine wiederverwendbare Plastik-Trinkflasche ohne Weichmacher und Bisphenol-A , um auf die Nutzung Ihres Trinkbrunnen hinzuweisen. Nicht zuletzt arbeiten Sie momentan an einem Bewässerungskonzept für Ihre Tennisplätze: Sie sollen mit Regenwasser statt mit Trinkwasser bewässert werden. 

 

Sportvereine mit Nachhaltigkeitsbewusstsein sind wichtig für ihre Städte. Die Stadt Böblingen will bis 2035 klimaneutral sein. Sie stellt sich den Herausforderungen der Klimakrise und engagiert sich für eine nachhaltigere und lebenswertere Stadt. Mit der Tennisabteilung der SV Böblingen hat die Stadt ein wichtiges Aushängeschild in puncto Nachhaltigkeitsmanagement. Die Tennisabteilung der SV Böblingen ist aber auch über die Stadt hinaus ein Best-Practice-Beispiel für Leitungswasserfreundlichkeit im Sport: für Baden-Württemberg und für Deutschland. 

 

Ich freue mich sehr, Sie im im Rahmen unserer Weltwassertags-Kampagne als einen der ersten fünf Sportvereine in Deutschland als "leitungswasserfreundlich" auszeichnen zu dürfen. Sie setzen ein Zeichen für eine leitungswasserfreundlichere und damit eine klima- und umweltbewusstere und letztlich lebenswertere Gesellschaft. 

 

Lassen Sie uns die Wasserwende weiterhin gemeinsam vorantreiben!



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